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sein sollten, ehegestern auffordern, und gestrigen Tags
einnehmen lassen, doch aufs gnädigst, ohne jemandes
Verletzen oder Beschädigen, wie er dessen wohl Ursach
gehabt, wäre demnach im Namen des Königs von
Frankreich, und der Einigungs-Verwandten Chur-— und
andre Fürsten, sein nochmals gütlich Begehren, Sie soll—
ten sich, was zu Erhaltung des Reichs deutscher Nation,
Libertät und Vergleichung, der ersten wahren christ—
lichen Religion bei den Eingangsverwanden Sie zu
thun gesinnet, dermassen erklären, daß daraus zu ver—
stehen, ob sie dißfalls Freund oder Feind sein wollen,
und Ihme dasselbe auf morgen zeitlich zuschreiben,
sich darnach ferner haben zu richten.
Mit diesem Schreiben kam ohngefähr um Mittag der
Narkgräfliche Trompeter Urban Henkel vor das Spittlerthor;
er trug auf seinem Hute ein weißes Fähnlein mit zwei gel—
hen und einer schwarzen Lilie gestickt. Man ließ ihn aber
nicht in die Stadt, sondern sandte zu dem im Amte befind—
iichen Bürgermeister, der ihm in einem Wirthshaus einen
Trunk zu reichen befahl, indessen ihm der Rath durch den
Canzellisten Lienhardt Mennwarth das Schreiben haͤtte ab—
ordern lassen. An demselben Tage aber war auch Georg
hon Scholey wieder in Nürnberg angekommen, und hatte
die feste Versicherung mitgebracht, daß alles, was die Fürsten
dem Rathe zugesagt, pünktlich und getreulich gehalten werden
würde, und daß der Markgraf nicht nur bestimmt werden
olle, die aufgehaltenen Güter, sowie das eingenommene
lichtenau zurückzugeben, sondern auch alle Feindseligkeiten
gegen die Stadt einzustellen. Dies alles wurde durch Menn—
warth dem Trompeter mündlich mitgetheilt, und derselbe so—
dann mit einem Geschenk von 12 Goldgulden entlassen.
Eben so wurde gleich am folgenden Tage dem Markgra—
fen ein Schreiben zugesandt, in welchem wiederholt angeführt
war, daß die Stadt Nürnberg sich bereits vor Einnahme
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