Objekt: Die neue Zeit

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Arbeitsstube dabei saß, wenn Rottmann auf und ab 
gehend seine Zweifel sich selbst widerlegte, seinen 
Mut und seine Hoffnungsfreudigkeit von neuem 
anfachte. 
Und ohne das geheimste Gefühl des Schmerzes 
rückte sie bescheiden zur Seite, dem neuen Freund 
Platz zu machen. Sie hatte nur immer passiv dem 
Vater in diesen Stunden etwas sein können; Hubert 
schwieg nicht zu Rottmanns Worten, er widerlegte, 
er bewies, er regte von neuem an. Aber auch um⸗ 
gekehrt konnte es sein, dann lief Hubert erregt und 
verzweifelt im -Stübchen hin und her, und Rott—⸗ 
manns Anstrengungen gelang es dann, den Ent— 
mutigten zu neuen Versuchen, zu praktischen Ver⸗ 
besserungen anzufeuern, den Arger mit den Aktionären, 
die Enttäuschungen bei den Arbeiten vergessen zu 
machen. — 
Und drinnen in der Stadt arbeitete unermüdlich 
Joseph, dem Geschäft gerecht zu werden, es immer 
rentabler zu machen, um für die eigene Familie, 
für Vater und Schwester ein sorgenloses Dasein zu 
schaffen. Karoline hielt des Hauses Zügel in der 
kleinen, mageren Hand. Der kleine Bruder Gustav 
seufzte manchmal unter dem strengen Regiment der 
Schwester. Es wollte ihm nicht einleuchten, weshalb 
er gar so knapp gehalten wurde und daß er nicht 
über die freien Stunden am Abend nach eigener 
Wahl verfügen durfte. Aber sein Widerstand zer— 
brach an dem eisernen Willen der Schwester, deren 
Stolz tief durch des älteren Bruders leichtfertiges 
Leben gekränkt wurde. 
Fritz zog von Kontor zu Kontor; Joseph ver— 
suchte endlich, den lässigen Arbeiter, der so gern 
nur die Freuden des Lebens genießen wollte, aus—
	        
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