Volltext: Die Gewerbefreiheit in Gefahr!

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Belege. 
die Unreinigkeiten der Gräben oder Pfützen herausnehmen, an einem 
passenden Orte mit Erde vermischen, zu sogenannten Komposthaufen, 
die, wenn ordentlich behandelt, keinen üblen Geruch verbreiten und da— 
her an jedem Ort aufgestellt werden können. Wäre wenig Wasser in 
den Gräben, so könnten diese Leute gleich Erde oder Chaussestaub in 
dieselben werfen und diese nach einiger Zeit herausnehmen, um auch 
die im Wasser enthaltenen Salze, Thier- und Pflanzenbildungen zu 
benutzen. 
Da diese Arbeit sehr leicht ist, so könnte sie wenig kostenden, un— 
beschäftigten Personen (Alten und Jungen) übertragen werden, in Dör⸗ 
fern selbst solchen, die Armenunterstützung erhalten, welche dann ihrer 
Arbeit gemäß erhöht würde. Da die Gräben, wenn Schnee liegt oder 
große Trockenheit herrscht, oder starke Regengüsse vorkommen, keine 
üblen Gerüche verbreiten, also die oben erwähnten Personen nicht be— 
schäftigen, so könnte denselben zweckmäßig auch das Sammeln von Un— 
rath auf den Straßen, von abgefallenen Blättern und Unkraut über— 
tragen werden gegen entsprechende Vergütung. 
Der Wohlstand, den die Gemeinden, welche dergleichen Benutzungs— 
arten einführten, in kurzer Zeit erhielten, würde mit der Zeit dahin 
führen, daß sie das Recht zur Betreibung dieser Industrie als eine 
gute Einnahmsquelle verwerthen können. 
Obige Art, die Unannehmlichkeit der Gräben und Pfützen zu be— 
seitigen, giebt zwar Ingenieuren und Baumeistern keine reiche Ein— 
nahme, aber sie kostet auch nicht die ungeheuren Summen, welche der 
Bau von Kanälen verschlingt, bereichert die Länder durch Vermehrung 
des Ertrags und der Erzeugnisse des Bodens und giebt einem Theil 
des Volks, der für andere Beschäftigung wenig geeignet ist, Arbeit und 
Verdienst. 
Ueberhaupt sind Kanäle nur da nothwendig, wo die Entwässerung 
des Bodens sie erfordert. Aber auch dann muß genau darauf geachtet 
werden, daß sie nicht so viel Wasser abführen, daß die Fruchtbarkeit 
der Felder und das Wachsthum der Bäume durch Wassermangel be— 
nachtheiligt wird. 
In Städten dürften ihre angeblichen Vorzüge vor gutgebauten 
Rinnen durch die Nachtheile überwogen werden, welche sie an sich 
tragen. 
Man kann deren 8 unterscheiden, nämlich: 
1) Die Kostspieligkeit ihres Baues und ihrer Erhaltung in gutem 
Zustande. 
2) Den Umstand, daß sie die faulenden Stoffe nur dann rasch 
her 
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