der Lösung des Arbeitsverhältnisses der Prinzipal oder der Gehilfe gebündigt hat,
oder ob das Arbeitsverhältnis durch Krankheit unterbrochen wurde.
In der Mitgliederversammlung am 7. Dezember erfolgte die Bericht—
erstattung über die Cinführung der erhöhten Teuerungszulagen und die Ver—
sammlung nahm nach Kenntnis derselben folgende Entschließung an:
Die am 7. Dezember tagende Versammlung der Mitgliedschaft Rürnberg
nimmt Kenntnis von der ziemlich glatten und allgemeinen Einführung der erhöhten
Teuerungszulagen in Rürnberg, die auch jetzt noch den verteuerten Existenzverhält—
nissen in keiner Weise gerecht werden. Sie ist der Anschauung, daß die Prin—
zipale sich durchaus nichts vergeben hätten, wenn sie aus diesem Grunde über die
Minimalrichtlinien hinausgegangen wären, zumal die Gehilsenschaft bei einer statt—
gefundenen Tarifrevision sicherlich höhere Zugeständnisse an Lohnerhöhung heraus-—
geschlagen und Nürnberg noch dazu infolge Einreihung in die Servisklasse B 1778
Prozent Lokalzuschlag erhalten hätte, statt bis jetzt immer noch 15 Prozent.
Zu einer Auseinandersetzung mit den Prinzipalen gab ein Inserat der
„Mittelfränkischen Buchdruckereien“‘ Veranlassung, in dem die Erhöhung
der Druckpreise in den Zeitungen und auf den Plakatsäulen angekündigt
und außer mit der Steigerung der Papierpreise usw. wie folgt begründet
wurde:
Die Ausgaben für Löhne sind durch die Gewährung von Teuerungszulagen
an das Personal ebenfalls erheblich gestiegen, trotzdem die Leistungen infolge von
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Kräfte sich stark gemindert haben.
In der Mitgliederversammlung vom 16. Juni kam es hierwegen zu
einer lebhaften Debatte, in deren Verlauf die Vorstandschaft beauftragt
wurde, die Meinung der Versammlung über diese die Gehilfenschaft herab—
würdigende Art des Inserats den Herren Prinzipalen zur Kenntnis zu
bringen, welchem Auftrag die Vorstandschaft in nachfolgender Weise gerecht
wurde:
Nürnberg, 10. Juni 1916.
An den verehrl. Bezirksverein Mittelfranken
des Deutschen Buchdruchkervereins Kreis V (GBauern)
in Vürnberg.
In der Versammlung der Mitgliedschaft Nürnberg des Verbandes der Deut—
schen Buchdrucker vom 160. Juni kam u. a. auch das Inserat vom 15. Nai 1916,
beröffentlicht am 24. Mai, unterzeichnet: „Die mittelfränkischen Buchdruckereien“
zur Besprechung. Vamentlich der Satz: „Die Ausgaben für Löhne sind durch die
Sewährung von Teuerungszulagen an das Personal ebenfalls erheblich gestiegen,
trotzdem die Leistungen infolge von Einberufungen alten eingeschulten Personals
und Ersatzes durch weniger tüchtige Kräfte sich stark gemindert haben“, wurde
einer ausgiebigen Kritik unterzogen.
Was zunächst die Erhöhung der Löhne durch die Teuerungszulagen betrifft,
so war man der Anlsicht, daß im Hinblick auf die gewaltige Steigerung aller zum
Bedarf notwendigen Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände, ferner im Hinblick
darauf, daß erst im vergangenen Jahre die Druckpreise eine Erhöhung erfuhren,
diese Erhöhung der Löhne nicht als so schwerwiegend erachtet werden kann, daß
eine so breitspurige Erwähnung in dem in Frage stehenden Inserat notwendig war.
Der Satz: „trotzdem die Leistungen infolge von Einberufungen alten eingeschul-
ten Personals und Ersatzes durch weniger tüchtige Kräfte sich stark gemindert
haben“ löste aber einen starken Unwillen der Versammlung aus. Wenn der
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