Volltext: Nürnberg's untergegangene Baudenkmale oder Abbildungen von Kirchen und andern öffentlichen Gebäuden, welche ehemals in Nürnberg standen

sollen einige gut gemalte Fenster sich darin befunden haben. Die Kirche zählte einen großen 
und sechs kleinere Altäre und ein Altärlein unter der Orgel. Viele Begräbnißtafeln und In⸗ 
schriften bezeugten die Ehrfurcht vor dem Aufenthalt nach dem Tode in dieser Kirche. Im Jahr 
1525 wurde den Mönchen das Meßlesen und Singen untersagt, sie wollten aber noch lange 
nicht aus dem Kloster weichen, bis nach dem Auszug derselben in andere Klöster und nach dem 
Tode mehrerer noch fünf übrig blieben, welche den damaligen Almosenpflegern am 4. April 1543 
nach mehreren zugestandenen Bedingungen hinsichtlich der künftigen Existenz Kloster und Kirche 
übergaben. Nach der Reformation wurde evangelischer Gottesdienst in der Kirche gehalten und 
das Kloster zum Stadtbibliotheksgebäude und zu Wohnungen für Kirchen- und Schuldiener 
umgeschaffen, welche in neuester Zeit zu einem Prachtbau für den hiesigen Dekan und den Meßner 
der St. Sebalduskirche herausstaffirt wurden, während das Gebäude der Stadtbibliothek neben der 
modernen, blendenden Annehmlichkeit der Dekanatswohnung , noch ein düsterer Steinhaufen vor⸗ 
zeitlicher klösterlicher Verschlossenheit, wie eine Klage sozialer Ungerechtigkeit dasteht. — — 
Im Jahr 1696 wurde die Kirche von Aussen renovirt und weil kurz vorher die St. 
Egydienkirche abgebrannt war, so wurde die Dominikanerkirche dem Eollegium Egydianum über⸗ 
geben, welches ihren Gottesdienst dann bis zur Aufbauung seiner Kirche darin gehalten hat. 
Abgebrochen wurde die Dominikanerkirche im baufälligen Zustande 1807, und das jetzige Eckhaus 
des Saamenhändlers Hofmann mit einem Gärtchen an dem freigewordenen Platze dort errichtet. 
—E—
	        
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