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Herzog fheilte ihm fein Vorhaben mit und Iud ihn zu deffen
Ausführung an feinen Hof ein, „denn,“ fügte er hinzu, „nachdent
wir Deinen Bater mit feiner Arbeit fo Hinftreich rlüıhmen hören,
jeben wir voraus, Daß Du von ihm auch etwas gefehen und
seariffen haben werdeft.‘‘
Veter VBijcher fonnte fih, da fein Bater jhon jehr alterte
(er f{tarb zwei Jahre nachher, 1530), nicht entfchließen, der Cin-
(adıung des Herzogs zu folgen, und diefler mußte fih damals
Geanügen, fie son den in jener Zeit eben hier in Nürnberg
nen gegpffenen Gelchüßen genaue Conterfeie fommen zu faffen,
um fie durch feinen Büchjengießer in Ausführung zu bringen,
der gleichfall® ein jehr geichiefter Nürnberger war, nämlich der
Im von Georg Schulthef empfohlene Sebaftian BVijcher, ein
naher Verwandter des Herühnten Peter. Cr rühnte fich, daß
zy nicht allein in der Büchfenmeifterei, namentlich im Büchfen-
gießen, fendern au im Pulvermachen und allerlei Kupfer= und
Meffing- Arbeiten, felbft in Häufer: und Mühlenbauwerfen erfah-
ven Jet und, wenn es verlangt werde, fih auch als Zenameifter
gebrauchen laffen fönne.
Wie Ener Herr, In hat fih auch der König von Polen
jeinen Büchfengießer Dswald aus Nürnberg holen lafıen. —
Der Raifer fäßt zwar all fein fhweres Gejchüg, Iharfe Megen,
Rardaunen, Norhichlangen und Halbjchlangen, Manerbrecher
und anderes dergleichen großes und feines Feldgelchüg falt
immer mr in Yugsburg gießen; allein alles Andere, was fonft
uch zur Kriegsrüftung oder Artillerie gehört, die Büchlengeftelle,
die Büchjenwagen, das Hebezeng, die Winden u. |. w. Kann
ion Augsburg, wie er fie verlangt, nicht Kiefern, Die müffen
ißm unjere Meifter verfertigen.
Shr fernt wohl jelbft die Schwierigkeiten, die zu Uber:
winden find, um unjer fchweres SGejchüg auf unjern meift
jchlechten Wegen von Ort zu Ort zu fransportiren, und wenn
25 im Kriegsfelde gebraucht werden fol, ihm leicht und. fOnell
die erforderlidhe Richtung zu geben. Man hat nun (ängft
allerlei Berlhuche gemacht, die Nebelftände zu beleitigen, und