377
in eine frühe Zeit hinauf und ihre Mitglieder durften viele
Rechte und Freiheiten in Anspruch nehmen, welche erst die
moderne Periode (man gestatte den Ausdruck) hat kraftlos
werden lassen. Früher gab es Bogenschützen, welche mit
dem Pfeil ihr Ziel zu treffen wußten und Armbrustschützen,
die mit dem Bolz schossen. Letztere übten sich eine Weile
in dem Graben, worin jetzt das Militärhospital steht, dann
zogen sie in den Schneppergraben ohnweit des Thiergaͤrtner—
thors, wo sie heute noch ein kleines Schießhaus, Scheiben—
stand und Vogelstange unterhalten, obgleich sie schon einige—
mal mit dem Verluste oder wenigstens mit der Verlegung
des Schießhauses bedroht wurden. Die sogenannten
„Schnepperschützen“ zählen sehr gute Treffer unter sich und
besitzen viele gemalte Scheiben und mehrere Pokale und
Fahnen. Die Schützen mit Feuergewehren, worunter eben—
falls renommirte Leute, unterhalten ein Schießhaus bei St.
Johannis für Vogel-, Hirsch- und Scheibenschießen und
ein Schießhaus in der Vorstadt Wöhrd, wo, da die Pegnitz
dicht daran vorbeifließt, zuweilen auch sogenannte Wasser—
schießen veranstaltet werden *). Im Schießhause bei St.
—A die Amtsstube passend mit Fahnen, Bildern
und gemalten Scheiben geschmückt, ausserdem ist diese
Schützengesellschaft im Besitze äusserst schöner und werth—
*
— — — — — ——
*
Bei den Wasserschießen wird die Scheibe so aufgestellt, daß sich
dieselbe im Wasser spiegelt; auf dieses Spiegelbild wird gezielt
und bei dem Schuße prellt die Kugel unter dem bestimmten Win—
kel von der Wasserfläche ab und trifft die Scheibe.