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„Der Bürger, den sie verloren für den Glauben,
——
War ihr Edelster —
(hier wenigstens ein Nützlicher)
Mit offenen Mutterarmen empfängt die Fliehenden Elisabeth,
chier das Landgericht) J
Und' herrlich blüht durch Künste unseres Landes: Brittanien!
(hier wieder das Landgericht) .
Aber ist die Vertreibung so vieler Bürger aus der Stadt dteser,
den Staat und den in der Ferne ihren Wohnsitz nehmenden ein Vor—
theil? Keineswegs! — Sie haben weniger Lasten und können, wenn sie
wollen, ihre Ausgaben für Nahrung, Kleider und Vergnügen mindern,
entbehren aber der Vortheile, welche eine eng gedrängte Bevölkerung
für Einkauf und Verkauf gewährt, und verlieren viel Zeit GVerlust an
Zeit ist Verlust an Geld und das Auge des Herrn ist die halbe Arbeit)
weil sie die Stadt und unter den jetzigen Verhältnissen auch die Eisen—
bahn nicht entbehren können. Jede nur einige Bedeutung habende
Fabrik bedarf wenigstens eines Mannes und eines Fuhrwerks mehr,
jede größere Haushaltung einiger Dienstboten mehr. Ich kann dieß
aus eigener Erfuhrung bestätigen, als ich zu Weißenau bei Forschof,
eine halbe Stunde von Nürnberg, 10 Jahre lang eine Fabrik besaß.
Der Stagat verliert dadurch, daß zum Theil der beste Boden
für den Ackerbau durch den Bau von Häusern verloren geht, die bei—
läufig gesagt, in Gefahr sind, in kurzer Zeit durch den Hausschwamm
zu leiden, während in der Nähe der Stadt unfruchtbarer Boden in
Menge vorhanden ist und daß er wegen des unvortheilhaften Betriebs
der Geschäfte weniger Steuern erhält. Der Verlust der Gemeinde—
verwaltung und der Bewohner der Stadt bedarf keines Nachweises.
Es wurden in den lezten Jahren über 3000 Häuser jenseits des
magistratischen Gebiets im Landgerichte Nürnberg erbaut. Bei der
Mehrzahl veranlaßten die Lasten, welche den Stadtbewohnern auferlegt
wurden und von welcher vorliegende Schrift nur einen kleinen Theil
berührt, die Auswanderung. Es ergibt dieß, wenn man auch nur die
Hälfte annimmt, eine Benachtheiligung des Stadtgebietes von 10
Millionen und eine Mehrausgabe von 5 Millionen hatten wohl Die—
jeuigen zu tragen, welche, an ihre Häuser gebannt, den neuen Lasten
nicht aus dem Wege gehen konnten.