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Hans Sachs.
Geistliche Lieder, insoweit sie sich auf den Kult Marias und
und anderer Heiligen bezogen, hat Sachs in ziemlich großer Anzahl
„verändert und christlich corrigirt.“ Wie groß des
Dichters Abneigung gegen die alte Kirche war, geht insonderheit
auch aus diesem Ausdrucke hervor. Jene alten, innigfrommen und
herzbewegenden Gesänge, welche frühere Poeten zum Lobpreise der
hehren Gottesmutter, der hl. Anna u. s. w. gesungen, dünkten dem
Nürnberger Meister schon nicht mehr christlich; er fühlte sich
berufen, ihnen die christliche Correktur zu geben. Letztere bestand
aber, abgesehen von bedeutenden sachlichen Anderungen, vornehmlich
darin, daß an Stelle der Heiligen— oder Engelnamen der Name
Gottes bezw. Jesu trat. So dichtete Sachs die wunderliebliche
Marienhymne „Maria zart“, die aus dem Herzen eines Marien—
hymnoden des 15. Jahrhunderts strömte und beim ganzen christlichen
Volke Deutschlands höchste Verehrung genoß, „christlich“ um. Stellen
wir zur Kennzeichnung dieser „Correktur“ die alte, echte Fassung
neben diejenige von Sachs (1. und 3. Strophe):
Originalfassung:
Sachs'sche Umdichtung:
Maria zart,
Gon edler Art,
Du Ros' ohne alle Dorn!
Du hast aus Macht
Uns wiederbracht,
Was lange war verlor'n
Durch Adams Fall.
Dir hat die Wahl J
Sankt Gabriel versprochen.
Hilf, daß nicht wird gerochen
Mein' Sünd' und Schuld;
Erwirb mir Huld.
Denn kein Trost ist,
Wo du nicht bist,
Barmherzigkeit erwirbest.
Am letzten End,
Ich bitt' dich, wend'—
Dich nicht von mir im Sterben.
O Jesu zart,
Göttlicher Art,
Ein Ros ohn' alle Doren,
Du hast aus Macht
Herwiderbracht,
Das vor lang was verloren
Durch Adams Fall.
Dir ward die Wahl
Von Gott Vater versprochen
Auf daß nit würd gerochen
Meine Sünd und Schuld
Erwarbstu Huld,
Wann kein Trost ist,
Wo du nit bist,
Barmherzigkeit erwerben;
Wer dich nit hat
Und dein Gendt,
Der muß ewigklich sterben.
Maria rein,
Du bist allein
Der Sünder Trost auf Erden.
Darum dich hat
Der ewig Rat
Erwählt, ein' Mutter werden
Des höchsten Heil,
O Jesu rein,
Du bist allein
Der Sünder Trost auf Erden.
Darum dich hat
Der ewig Rat
Erwählet, Mensch zu werden.
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