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um 288 Fl. verkauft. Mehrere Statuen an den Pfeilern, Gemälde,
Wappenschilder , Reliefs, Kriegsembleme u. dgl. beschäftigen das
Auge eine ziemlich lange Zeit.
Weiter vortretend in den Chor fallen einem zwei Gegenstände
Taf. 4. besonders auf: 3) das Sakramentshäuschen und der neue Altar.
Ersteres ist eine wahre steinerne Filigranarbeit, die sich an dem letzten
Pfeiler der linken Seite des Chors emporrankt und oben sich umbiegt,
so dafs sie dort die Gestalt eines bischöflichen Krummstabes erhält.
Adam Kraft und seine Gesellen haben dieses an Abwechslungen so
reiche, wunderliebe Steingefüge, von einem Imhof gestiftet, von
1496 — 1500 gefertigt und sich selbst so abgebildet, dafs sie als
knieende Figuren das Ganze auf ihren Rücken tragen. Die feinsten
Verschlingungen, Statuetten und Reliefs, so scharf und rein wie Holz-
Skulpturen sind an dem ganzen Kunstwerke wohlverstanden vertheilt.
Es wurde häufig davon gesprochen, dals der Bildner ein Spezifikum
besessen habe, wodurch er die Steine erweichen und nach der For-
mung wieder härten hätte können, allein eine im Jahre 1837 durch
Rotermundt vorgenommene Restauration machte dieses ohnehin auf
keiner verständigen Basis ruhende Gerücht vollends zu nichte. Die
bestimmteren Darstellungen sind der biblischen Geschichte entnommen
und beginnen über dem Ciborium , um welches ein Gang mit einem
förmlichen Auftritt läuft. In der untersten Abtheilung befinden sich
drei Reliefs : die Weiber werden von Jesus getröstet; das Abendmahl:
Christus am Oelberg ; in der zweiten: Christus vor Pilatus ; die Dor-
nenkrönung ; die Geifselung ; in der dritten: Christus, der Gekreu-
zigte; in der vierten : Christus, der Auferstehende. Der neue Altar.
aus demselben Material, wie die Kanzel ‚gefertigt, wurde von Hei-
deloff entworfen und von Rotermundt 1840 vollendet. Der frühere
Hauptaltar war von der Familie Löffelholz gestiftet, deren Wappen
defshalb auch an dem neuen zu sehen ist. Der Kelch mit der Hostie
von zierlichem Laubwerk umrankt befindet sich in der Mitte. Als Can-
delaber dienen sechs von Burgschmiet gegossene metallene Engel-
Statuen, Ueber den Altar erhebt sich aus einem gothischen Knaufe