Metadaten: Vorstellung der Offentlichen-Sehbaren Gebräuchen in Nürnberg

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in sie hineingebaut, auf welch letzteren man in oft reichverzierten Gondeln 
fuhr. Gravitätisch spazierte der „hochgelehrte, hochweise, hochadelige“ 
Herr umher auf hohen Hakenschuhen, den dreigespitzten hut, damit er 
sich die Peruque nicht verderbe, unter dem rechten Urm, die linke Hand 
aufden zierlichen Griff des schlanken Degens gestützt. Der goldgestickte Ueberrock 
ließ vorne die seidene Weste frei, aus der die in reiche Falten gelegte 
Halskrause quoll. Die gnädise Frau ging in bauschigem, geblümten 
Reifrocke, das Mieder tief ausgeschnitten, auf dem gepuderten Chignon 
zuweilen ein glitzerndes Diadem. Ihr Halsschmuck bestand aus Perlen— 
schnüren oder Ketten von edlem Metall und die von Diamanten glitzernden 
Ringe an den wohlgepflegten, zarten Fingern zeugten von dem Stand und 
Reichtum ihrer holden Besitzerin. Verwundert mögen da die eisen— 
kleideten Ahnen aus ihren dunklen Rahmen im Empfangsaale herab⸗ 
geblickt haben auf all das gezierte und gespreizte Wesen, das durch den üppigen 
Hofstaat der französischen Rönige so rasch Eingang fand in den deutschen 
Landen und dem nachzuahmen auch der geringste unter dem Adel in Stadt 
und CLand für ein Erfordernis seiner Reputation ansah. 
War! es da zu verwundern, wenn dem Enkel unter der Hand zerfloß, 
was der Ahn mit' so viel Fleiß, Einfachheit und Sparsamkeit erworben 
hatte; war es zu verwundern, wenn der prächtige Herrschaftssitz mit 
Schulden belastet werden mußte, wenn man liest, daß oft in einer einzigen 
Nacht Rittergüter am Spieltische verloren gingen, um an Leute über— 
zugehen, die manchmal die stattlichsten Bauten zu den profansten Swecken 
verwandten 7 
Wenn wir nach diesen allgemeinen Bemerkungen unsere Wander—⸗ 
ungen angetreten und durch das Marienthor auf der nach Feucht führenden 
Hauptstraße die Peterhaide erreicht haben, auf welcher alljährlich die 
Nürnberger ihr Volksfest begehen, so sehen wir zunächst uns zur Rechten 
ein graugrüulich schimmerndes Bauwerk im Wiesengrunde. Einige breit— 
astige Bäume ragen empor und dichtes Gestrüpp verdeckt die unteren 
Waͤnde. Das Gebäude ist das 
Hallerschlößchen, 
das nunmehr seine Räumlichkeiten zu Fabrikzwecken hergeben muß. 
während es einst den angesehensten Nürnbergischen Geschlechtern zum 
Landsitz diente. Vielleicht wurde es von Konrad Waldstromer um's Jahr 1544 
erbaut. Jedenfalls erscheint es im Jahre 1400 als Besitz eines hHans 
Pirkmeiers (Pirkheimers )), 1421 (312) Ulrxich und Hans Stark's, 
434 (1454 2) Endres Stromers und Fritz Ummons, 1485 Martin Wagsner's, 
516 der Holzschuher, uach denen es die Haller erhielten und ihm ihren 
Naͤmen gaben zur Unterscheidung von den übrigen, schlechtweg „Weiherhaus“ 
zenannten Sitzlein. 
Im 1. markgräflichen Kriege hatte es eine Besatzung, die es den 
ganzen Krieg hindurch inne hielt, was übrigens auch im 2. markgräf— 
sichen Kriege der Fall war. 
Weiter südlich ragen aus einem niedlichen Birkenwäldchen die beiden 
Schlösser von 
CLichtenhof
	        
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