Kurze Nachrichten von den hier abgebildeten Ortschaften.
Carl Fuͤrer, Scholarch, hatte das Ungluͤck, bey Gelegenheit dieses Baues sein Le—
ben einzubuͤssen. Er ritte, 1567. die Bauleute auszuzalen nach Haymendorf, H
und wurde warscheinlich von Raͤubern im Wald ermordet. Man erzaͤlet, daß sein
Pferd mit blutigem Sattel, und noch einem Pistol in der Hulfter zuruͤck gekom⸗
nen, von dem Herrn selbst aber so wenig, als von dem bey sich gehabten Ein⸗
spaͤnniger etwas zu erfahren gewesen seye. Fast mitten im Wald zwischen Schwaig
und der Roͤthenbacher Bruͤcke stehet noch cine steinerne Marter, die den Platz die⸗
ser veruͤbten Mordthat bezeichnen soll, weil man dort im Sand das Tummeln von
Pferden bemerkt, und daraus auf das Vorgegangene geschlossen hat.
In dem Schloß selbst ist noch eine Bettstatt zu sehen, mit der Jahrzal 1365.
die sich bey den Zerstoͤrungen des Schlosses erhalten hat, und kenntliche Spuren
oon einem, bey einer Ueberrumplung vorgegangenen Gefecht, an sich traͤgt.
sijue in aquas salientes,
siue in piscinam ipsam;
locus undique musis gratissimus,
cui ad resiciendum animum corpusque nihil
deest.
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Circumspice,
Quae locum deliciae, quae Naturae diuitiae
eingunt;
Antrum, montem, fontem,
Viretum, Quercetum,
Ambulacrum, Lauacrum,
Considera, aestima,
DElque
Benedicti in secula
Supplex uenerare opera.
cIoccec. LXXIII. F
Tab. IV. et V. giebt die aͤusere und innere Ansicht vom Rockenbrunn.
Es ist ein einziges mit zween Fluͤgeln an einen Felsen angesetztes Gebaͤude, das am
Weg von Diepersdorf nach Haymendorf hinauf, von Felsen und hohen Eichen um⸗
geben, zwar einsam da stehet, aber eine sehr romantische Lage hat. Der kleine Ei⸗
chenwald, der sich von da aus in einer Anhoͤhe bis an Haymendorf, eine halbe
biertel Stunde lang hin ziehet, wird im Lust genannt. Hier war der Ort, wo
Herr Kastellan Fuͤrer (Christoph VII) der als Staatsmann und Gelehrter bekannt
ist, manches seiner Gedichte verfertigte. Damals machten noch hundertiaͤhrige Ei⸗
chen einen dunkeln, schattichten Hain, der freilich ietzt lichter worden ist. In der
angefuͤhrten Hofmaͤnnischen Beschreibung wird der Rockenbrunn schon Bacchi et
Mufarum delubrum genennet. Im Hof desselben ist ein Weyer, und Wasser⸗
fall, mit einer steinern Gallerie umgeben. An der Fontaine in der Mitte des
Weyers stehet eine maͤnnliche Figur, die einen Spinnrocken haͤlt. Eine Anspielung
auf die Benennung des Orts. Diese Ableitung aber scheint mir unwarscheinlich zu
seyn, und ich wollte lieber dafuͤr halten, daß der Bau des Roggens zu dieser Be⸗
—
kellern, befindliche reine Quelle des besten Trinkwassers erquickt ieden, in der Som⸗
merhitze Duͤrstenden. Zu dessen Bequemlichkeit ist in der Nische ein kupferner Loͤffel
zum Schoͤpfen mit einer Kette am Rand des Bassins bevestiget. Von der obern
Etage aus laͤuft an dem Felsen herum noch eine steinerne Gallerie, hinter welcher
eine schattichte Buchenlaube zum anmuthigen Aufenthalt einladet. Ich setze noch
die Inschriften her, die am Gemaͤuer stehen:
Hospes, si properas, paulum sistito,
et adipectu laborem lenito.
Quocunque oculos uertas,
sine in montem, siue in quercetum,
siue in ambulacrum, siue in antrum,
siue in scaturiginem,
soh. Mauricius Fürer ab IIaimen.
dorff, Christoph. F. Christ. Nep.
Christ. Pronep. in majorum
sfuorum suiqzʒ memoriam
restaurari atqʒ cxornari curauit.
AER. CIIicI. M. DC. LIII.
9 ⁊
Georg. Sigism. Fürer
Joh. Sigism. F. Christoph. Equit. Aur. d.
Vicinae arcis in Haimendorff Iaered. Possess.
Subpedaneum Montis Murum
Vetustate lahilem
é ruinis resurgere
F.
A. C.
M. DC. LXXIII.
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Vidi ecuncta
Quae fiunt sub sole,
et ecce Uniuersa
Vanitas.
Unter dem Schwibbogen bey der Quelle stehet:
Domino benedicite fontes.
Domino benedicite montes et colles.
Domino benedicite quae mouentur in aquis.
Dieses Haus wird von dem Vorschickungs⸗Jaͤger, und von einem Tagloͤhner
bewohnt. Ersterer treibt zugleich Wirthschaft, und die angenehme Lage des Orts
verschaffet ihm oͤfters Besuche aus der benachbarten Gegend.
2) S. Herrn Prof. Wills Nuͤrnb. Muͤn belustig. II. Ch. pag. tox.
siue
Au