Volltext: Sammlung neuer Prospecten aus der Gegend von Nürnberg

Kurze Nachrichten von den hier abgebildeten Ortschaften. 
Nur einmal des Jahrs, naͤmlich am Bartholomaͤus⸗Fehertag, wird in dieser Ka⸗ hert beerbt war. Er liegt eine starke Viertelstunde unter Haymendorf gegen Nuͤrn⸗ 
pelle, die in die Ehre des heil. Moritz erbauet ist, Gottesdienst gehalten. Es predi⸗ herg, noch ganz vom Reichswald eingeschlossen, am Ende desselben. Das Schloß 
get ein iedesmaliger Pfarrer zu Leinburg. An diesem Tag wird der Kirchweyh wegen wurde im Jahr 1485. erbauet, wie aus nachstehender, uͤber dem RPortal desselben 
der Berg immer von mehr als 1000. Menschen besucht. Diefe Menge bestehet meistens ju lesender Inschrift, zu ersehen ist: 
aus Landvolk, das sich bey den aufgeschlagenen Kraͤmer⸗Buden allerhand kleine Be⸗ a CLarls MalorlbVs bonls sVCCesssbVs exXtrVCtae. 
esnd e ee * e rer en nr Das Gut Himmelgarten auf Tab. X. ist eine kleine Viertelstunde davon fseit⸗ 
Kirchweyh unter andern durch eine Kinderey solennisirt wird, indem der Erste der sich waͤrts gegen Lauf zu gelegen, und hat nge Weyer ¶neben andern Feldzugehoͤrun⸗ 
* — J ß zen, die verpachtet sind. Obengenannter Herdegen Valzner hat auch solches beses⸗ 
auf dem Berg einfindet, mit einem Schweins⸗ oder Schwartenmagen regalirt werden * be —— 
A 3 sen. H Das Herrenhaus daselbst wurde, der darauf befindlichen Inscription nach, 
—DD fleisigen Kirchweyhbesuchern aus Scherz 8 * — —— 
angedichtet worden, aber niemals in Erfuͤllung gegangen ist im Jahr 1068. renooirt. Diese lebe Inbarts 
Eine andere Anekdote aber, vom heiligen Moritz und dem Wunderglauben will Vranlos DeVs InCol VDIes hos sospltet hortos. 
ich der Vergessenheit entziehen. Man eignete naͤmlich diesem Heiligen eine wunderbare Eine ganz andere Lage als die bisher beschriebenen zusammengraͤnzenden Guͤter, 
Kraft zu, die am Huf leidenden Pferde zu heilen. Daher kamen viele, besonders aus hat das auf dem XI nd XII. Bia abgebildete Ober⸗ und Unter⸗Wolkers⸗ 
der benachbarten Obern⸗Pfalz, die Pferde hatten, welche am Huf beschaͤdiget waren, dorf, das zwischen Nuͤrnberg und Schwobach, nur noch eine halbe Stunde von letz⸗ 
auf den Moritzberg, und opferten in der Kirche auf dem Altar ein waͤchsernes Pferd⸗ term entfernt, seitwaͤrts der Landstraffe liegt, und wovon das obere Dorf seit 1630. 
huf, entweder in gewisser Erwartung einer schleunigen Hilfe; oder wenigstens zu Er⸗ zin Eigenthum der Familie, das untere aber bald hernach naͤmlich im Jahr 1632. 
fuͤllung des gethanen Geluͤbbs. Solche Ueberreste frommer Einfalt waͤren noch in ingekauft worden ist. Zusammen genommen macht es ein grosses Dorf aus, das ganz 
der Mitte des vorigen Jahrhunderts an der Kirchthuͤre haͤufig anzutreffen. *) Fuͤterisch, und wovon das obere nach Dietersdorf, das untere Dorf aber hach 
Es ist warscheinlich, daß ein Einstedler auf bem Moritzberg schon gewohnt habe, Katzwang gepfarrt ist. Der Boden in der Gegend ist zwar etwas sandig, ader doch 
ehe eine Kapelle da stund; denn Wuͤrfel sagt a. a. O., daß Herdegen Valzner bey och fruchtbar genug, indem er alle Getraidarten traͤgt. Toback wird ebenfalls gebauet. 
Erbauung der Kapelle das Bruderhaus einem seiner Unterthanen eingeraͤumt, und ẽg gehoͤren zu den herrschaftlichen Besttzungen auch einige Weyer, die zum Theit ietzt 
selbigem seinen Unterhalt angewiesen habe. Noch heutigen Tags wird der Bewohner als Wiesen benuͤtzt werden, und schoͤner Holzwachs. Von dem hochfuͤrstlichen Haus 
dieses Hauses der Bruder genennet. Er ist einer von den Kalchsteinbrechern, hat auf Anspach hat vor 60. Jahren Herr Christoph (VII.) Fuͤrer von Haymendorf, fuͤr sich 
der Flaͤche des Bergs einige Felder zu benutzen, ‚die er mit seinem Hornoleh zubauet, Ind seine maͤnnuichen Rachkommen die Befugniß der niedern Jagd auf einem ausgemark⸗ 
und erfreuet sich vor den Bewohnern grosser Staͤdte wenigstens des Vortheils, daß Bezirk zu Lehen erhalten, worauf ein eigener Jaͤger angestellt ist. Im dreysigiaͤh⸗ 
er einer reinern Luft genieset. rigen Krieg traf Wolkersdorf, wie mehrere Orte, das Ungluͤck, angezuͤndet und verheect 
uu werden. Es geschah am 13. Sept. 1632. als die Kayserl. Armee ihren Abzug von 
Ruͤrnberg nahm. Kaum also hatten die Herren von Fuͤrer den Ort im Besitz, so wurde 
er in einen Schutthaufen verwandelt, und auch das Schloß, bis auf die stehendgebliebene 
Mauer, woran noch die, uͤber dem Thor eingehauene Jahrzal 1488. zu sehen ist, abge⸗ 
orennt. Nachher ist das Schloß, so wie es auf dem XIII. Blat, nebst einigen andern 
Gebaͤuden besonders vorgestellet ist, von Frau Helena Barbara, Herrn Christoph Fuͤ⸗ 
rers des V. Wittib, einer gebohrnen Pfinzing von Henfenfeld, im Vormundschafts-Ra⸗ 
men ihrer beeden Soͤhne Christoph, und Carl Gottlieb, erbauet, und im Jahr 1674. 
oollendet worden. Es ist mit Mauern und einem Wassergraben umgeben, und mit 
schoͤn angelegten Gaͤrten umfangen. 
Ich schliese diese wenigen Nachrichten, die ich fuͤr nichts als Bruchstuͤcke ausgebe, 
mit dem Wunsch, daß der guͤtige Gott die altadeliche Fuͤrerische Familie im Segen und 
Flor, bey dem Besitz Ihrer Guͤter, bis auf die spateste Zukunft erhalten wolle. 
Nuͤrnberg im Monat Januar, 1791. 
Der, auf dem IX. Blat im Prospekt vorgestellte Nenzenhof ist eine Forsthub, 
womit die Familie der Herren Fuͤrer von Haymendorf ec. schon im 13den Jahrhun⸗ 
dert 
*) UI. Band, pag. 1485. ) Test, Heffmann. l. c 
*x) Wuͤrfel, 1. — 
M.
	        
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