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Alles jauchzt in hoher Lust.
Könnt' ich doch vor Freud' mich schwingen
Hoch zum lichten blauen Zelt,
Mit den Lerchen jubelnd singen:
O wie schön ist Gottes Welt!
Güldner leuchtet noch die Sonne,
Seit ich mein Feinslieb ersah,
Munter rieseln alle Bronnen,
Was mein Herz mit Himmelswonnen
Füllet, künd' es fern und nah.
Klarer strahlt der Himmel nieder
Zieh ich über Heid und Feld,
Schallen heller meine Lieder:
Mwie schön ist Gottes Welt!
Güldener denn tausend Sonnen
Strahlt ihr gülden Lockenhaar,
Tiefer als die tausend Bronnen,
Klarer denn des Himmels Wonnen
Leuchtet, lacht ihr Augenpaar!
Und sollt mir das Gold nicht werden,
Sing ich doch, wie heiß mich trieb:
Auf der schönen Gotteserden
Bist das schönste du, mein Lieb'.
XII.
O die lange bange Nacht
Mit dem tiefen, tiefen Dunkel!
Und kein Mond, kein Sternlein wacht,
Grüßt mit tröstlichem Gefunkel.
Klagend stöhnt der Wind ums Dach,
Schaurig rauscht der Schilf im Bach.
Und die lange bange Nacht
Hab ich wachend zugebracht.
hHu, wie hat der Schlange Zahn
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