Volltext: Führer durch Nürnberg und Umgebung

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der Chor neu erbaut, im Jahre 1824 wurde das ganze 
Gebäude unter Heideloffs Leitung ’gründlich restauriert, 
Über dem reich mit Skulpturen geschmückten Hauptportal 
befindet sich ein grosses Rosenfenster von 9 m Durch- 
messer, worüber sich ein hübscher Giebel in leichter Aus- 
führung. erhebt. Die Türme sind 77 m hoch. An der 
Nordseite der Kirche befindet sich die sehr schöne Braut- 
thüre und ein altes Skulpturenwerk: Christus am Olberg, an 
der Südseite der Kirche eine von dem Mathematiker Stabius 
1502 konstruierte, vor einigen Jahren renovierte Sonnenuhr, 
Das Innere der Kirche macht wegen der stilgerechten 
edlen Durchführung einen imponierenden Eindruck. Das be- 
deutendste Kunstwerk ist das von Hans Imhoff gestiftete, 
von Adam Kraft 1493—1500 gefertigte Sakraments- 
häuschen im Chor. Getragen von den lebensgrossen 
knieenden Figuren des Meisters und seiner 2 Gesellen, 
erhebt sich das Werk 20 m hoch in mannigfacher 
Verschlingung von Asten und Blumen wie ein wahres 
Pflanzengebäude. Dazwischen sind Darstellungen aus der 
Passionsgeschichte, welche mit der Auferstehung als der 
Frucht des Abendmahles für alle Gläubigen abschliessen. 
Zwischen Chor und Schiff befindet sich das vorzüglichste 
Werk des Bildschnitzers Veit Stoss, der Englische Gruss, 
1518 von Anton Tucher gestiftet. Die hl. Jungfrau, von 
einem künstlich geschnitzten Rosenkranz umgeben, Vver- 
nimmt die Botschaft des Engels. Gott Vater sıeht von 
oben herab auf die Auserwählte hernieder. Unter dem 
Kranze die Schlange des Paradieses und das sinnıg ge- 
wählte Wort Ave — umgekehrt Eva. Die Kirche ist mit 
schönen Glasgemälden an den 11 Chorfenstern ge- 
schmückt; das schönste das von der Familie Volkamer ge- 
stiftete mit dem Stammbaum Christi ; ferner sind besonders 
schön das Tuchersche bei der Sakristei, von Springlin 
gemalt, und das zum 82. Geburtstag des Kaisers Wilhelm 
gestiftete „Kaiserfenster“, von Prof. Wanderer gefertigt. 
Kanzel und Hauptaltar der Kirche sind neu, 1840 nach 
Zeichnung Heideloffs von Rotermundt ausgeführt. Auf 
einigen Seitenaltären' Bildschnitzereien von erhabenel 
Feinheit. Rechts vom Hauptaltar das im Renaissancestix 
ausgeführte Grabmal der Markgräfin Sophie (+ 1639).
	        
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