Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

— 
Wir kommen sonst zu Schaden. 
Noch quillt es reich aus Faß und Spund 
Von duft'gem, greisem Weine, 
Trinkt aus mit nimmersattem Mund, 
Schenk Dirne ein, du Feine! 
St. Kilian ist dies Jahr uns gut, 
Die Rebenhügel prangen. 
heiß kost der goldnen Sonne Glut 
Der Trauben zarte Wangen. 
Komm lustger Spielmann nur herein 
In Bachus Tempelhallen, 
Wir lassen dankend im Verein 
St. Kilians Lob erschallen: 
St. Kilian, hör unser Schrein, 
Kehr dich zu uns in Gnaden, 
Und laß wie dieses Jahr den Wein 
Noch viele Jahr' geraten. 
Thust du es nicht dem Laienchor 
Der Zecher zu Gefallen, 
So leihe doch ein gnädig Ohr 
Der schwarzen Trinker Lallen. 
Doch spende reich das edle Naß, 
Sonst kommen wir zu Schaden, 
Die brauchen viel bis sie ihr Faß 
Alltäglich vollgeladen. 
Kommt weinfroh sie ein Rühren an, 
—A 
Erhöre uns St. Kilian, 
Laß reich die Brünnlein fließen!“ 
Hei, das war ein dröhnend Lachen, 
Beifallrufen und Gekicher 
Und ein allgemeiner Zutrunk! 
Daß der Ratsherr kaum mehr wußte, 
Wem zuerst er sollt' Bescheid thun.
	        
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