Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Auf die üppgen schwarzen Locken, 
Flüstert: Für die schwarzen Augen. 
Beifallklatschen und Agnesens 
Sorn'ger Ausruf, Harrers Fluchen 
Weckt Schön Hilde aus dem Träumen 
Und läßt jählings sie erblassen. 
Doch faßt sie mit starkem Mut sich. 
Tröstlich sagt ihr eine innre 
Stimme: Dein ist seine Minne. 
Denn ihr, nicht der bösen Trude, 
Gilt der Blitz der dunkeln Augen. 
Der gefällt dir, schöne Schlange, 
Brummt Ohm Traudorf, leise pfeifend, 
Caß dich nicht von ihr umstricken, 
Freund Magister, denn berückend 
Schön ist sie, die schwarze Hexe. 
Wie sie nun entrüstet zischeln 
Und der Trud' doch neidisch nachschaun. 
So sind halt die Weiberleute. 
Aber warum schaut die Kleine 
Gar nicht so drein wie die andern? 
Nein ganz selig, ei nun hab ichs. 
Hat verdammt Geschmack, die Hilde. 
Freilich wirds das arme Mägdlein 
Schwer verwinden, denn der Alte 
Ist voll Hochmut wie ein Dompfaff 
Und so zäh wie Eselsleder. 
Ha, ha, kluger Bürgermeister 
Diesmal bin ich dir doch über, 
Der verlachte, derbe Saufaus. 
So, nun sage mir noch einer, 
Daß der Wein die Augen trübe 
Und des Menschen Sinn verwirre; 
Just das Gegenteil ist richtig. 
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