Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Einer spricht mit leisem Munde 
In Erinn'rung goldner Zeit. 
In den Herzen der Kumpanen 
Kegt sich heiß ein heimlich Sehnen 
Klagend zieht es durch die Tannen 
Bange wie verhaltnes Stöhnen. 
Höll' und Teufel, seid ihr Weiber, 
Höhnt der Friedel, kriecht zu Thal, 
Drunten die sind klugre Räuber 
Plündern plärrend den Choral! 
Habt St. Martin ihr vergessen 
Von den Feisten die Gesichter, 
Fort Gesindel, frech, vermessen, 
Fort ihr ketzerisch Gelichter! 
Wie der Kellermeister Jochen 
Lachend schrie und rieb die Nase: 
Müßt an fromm're Thüren pochen. 
Schauet, wie er perlt im Glase! 
Wie die Fatres an den Spießen 
Drehten ihre Gänse feist, 
höhnten: Betet, statt zu schießen 
Kinder, das bringt Glück zumeist! 
Still! sie nahn, auf flinken Sohlen 
Raus! macht locker eure Wehren, 
Auf das Knie vor den Pistolen 
Keck am Zaum faßt ihre Mähren! 
VIII. 
Zechend sitzen die Scholaren 
Bald ums Feuer wohlgemut, 
Müssen ja den Wein nicht sparen 
Gold blinkt bei des Feners Glut. 
Immer rascher wird der Becher 
Leer heut in dem losen Kreise, 
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