Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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heitre, ernste deutsche Weisen. 
Wie im Traum sucht' ich mein Lager. 
Träumend ging am lichten Tag ich, 
Bis an einem ros'gen Morgen 
— Schlaflos hatte ich gelegen — 
Ich ihn fand im Gärtlein drunten 
Schlummernd in der Sliederlaube, 
Neugier trieb mich leise näher. 
Ihm zur Seite lag die Caute 
Und dabei ein Pergamentblatt 
Frisch beschrieben, darauf las ich: 
„Oh weh, wie ist das Scheiden herb, 
O Minne, was hast du gemacht! 
Warum hast du in meiner Brust 
Die Flamm' so schnell und heiß entfacht? 
Warum zeigst du den Himmel mir, 
Elisabethens Augenpracht, 
Den sonnenklaren jungen Cag 
Und stößt mich rauh dann in die Nacht? 
Ich hab kein Land, kein stolzes Schloß, 
Nicht Gold noch edeles Gestein. 
Mein einzig Gut, ein treues Herz 
Soll Holde dein auf ewig sein. 
Ziehst du mit mir? In weiter Fern 
Ist es dir Vaterland und Herd. 
Behüt dich Gott, es muß ja sein, 
Weil mich die Flamm' sonst gar verzehrt! 
Hoch hebt sich mein junger Busen 
Singen möchte ich und jauchzen 
Hhell vor Cust und süßem Glücke. 
CLisbeth, Du mein süßes Leben, 
Flüstern bittend seine CLippen, 
Folg mir als mein Weib zur Ferne 
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