— denn nur sein munteres Auge folgt dem, was um
ihn vorgeht — verleiht der ganzen Erscheinung
entschieden etwas Behagliches. Neben ihm auf dem
Sekretär steht das stets gefüllte Schoppenglas. Der
verständnisvolle Schluck, zu dem seine Rechte sich
in bestimmten Zwischenräumen das Glas von seinem
Standort herunterholt, beweist uns die unausgesetzte
Fürsorge, die er der Güte seines Getränkes widmet.
Sein festgekniffener Mund zeugt von Klugheit und
Willensstärke, das ganze Gebahren aber des mit
Worten sparsamen Mannes macht den Eindruck, daß
er sich des Wertes bewußt ist, den Tüchtigkeit und
Wohlhabenheit zu verschaffen pflegen. „E Schöppche
gefällig?“ „Wohl bekomms!“ Recht viel mehr
kann ich mir eigentlich von ihm nicht erinnern, aber
es ging alles am Schnürchen.
Doch halt! Einmal hörte ich ihn ein Wort
sagen, das einen durchschlagenden, wenn auch von
ihm nicht gewünschten Erfolg erzielte. Er hatte ge—
metzelt, und ich als der Busenfreund seines „Mertl“
war natürlich auch Vormittag zum „Gretelspeck“ ein—
geladen — eine Ehre, die ich mir zu verdienen suchte,
indem ich mit den übrigen Gliedern des Hauses um
die Wette auf hölzernen Platten am Ofentisch aus
dem Gretelspeck die zur Wurstfülle bestimmten Würfel
schnitt. Am Abend war dann erst das eigentliche
Essen mit Suppe, Blut-, Leber- und Bratwürsten
und „Kraut-a⸗Flesch-a-Kleß“. Die Speisen waren
aufgetragen, alles stellte sich mit gefalteten Händen
um den Ofentisch, bereit, das gemeinsame Gebet
zu sprechen, als der Vater des Hauses, um die letzten
Reste der Unterhaltung zu beendigen, mit dem Worte
„Oremus!“ den Beginn des Gebetes ankündigte.
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