Volltext: Aus Heimat und Vaterhaus

Noch seh“ ich Dich aber, wie Du an der Spitze einer 
aufgeregten Menge hinter der Gerichtskommission 
her die Schachtel unter dem Arme trugst, darin das 
arme Kind ruhte, dem seine gottvergessene Mutter 
das Licht des Lebens geraubt und ein frühes Grab 
auf freiem Felde mit den Händen gegraben hatte, ehe 
es recht ins Leben eingetreten war. Meine Mutter 
aber erzählte meinem Vater damals mit entrüsteten 
Blicken, daß die „Person“ am Tage der Tat sich 
bei einem Bauern in dem benachbarten K. — zum 
Dreschen verdingt habe! 
Begleite mich, lieber Leser, weg von dieser 
düsteren Erinnerung die Hauptstraße hinauf, die fast 
in gerader Linie und sich allmählich verbreiternd, 
das Dorf durchschneidet, um gleichfalls durch ein 
Torhaus wieder hinauszuführen, und zwar gerade— 
wegs etwas ansteigend an dem H.'skeller vorüber 
und weiter über die gefürchtete „Steig“ nach dem 
Waldort R. Rechts dagegen zieht sich vom Tor an 
der Weg über den Zimmerplatz, dann zwischen Wein— 
bergen und Getreidefeldern allmählich aufwärts, 
bis er, bei einer Pappelgruppe im schattigen Laub— 
wald verschwindend, steil ansteigt zu dem gräflichen 
Jagdschloß F. Hast Du, die letzte Strecke erklim— 
mend, über zahllose Stufen endlich dessen Freitreppe 
erreicht, dann überschaust Du mit einem Blick das ge— 
segnete Franken vom Schwamberg bis gen Schwein— 
furt, die weinreichen Gegenden, aus denen mehrfach 
eine silberne Linie hervorblitzt: „der Mee.“ 
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