Volltext: Aus Heimat und Vaterhaus

Doch weiter, es zieht mich heim, hindurch zwischen 
dem Pfarrhaus und der gelb angestrichenen Kirche. 
Grüß Dich Gott, Pfarrherr! Deine Bemühungen 
um meine Besserung waren erfolglos. Denn ich 
spreche immer noch Dialekt, einst „unnerfrankisch“, 
jetßzt mit einem sträflichen Anklang ansNersberger“ 
Deutsch. Und meine Mutter spricht heute noch 
„Wach-⸗schtöckchen“ und nicht, wie Du ihr, im Zimmer 
auf und abgehend, erklärtest: Wachs-s-t-öckchen. 
Fahr zu, Bauer, durchs Dorf hinaus, vorbei 
an dem Keller links drunten mit den mächtigen 
Bäumen, wo sie zur Kirchweih schossen, um am 
Abend die durchlöcherte Scheibe vors Schloß zu 
bringen, in Schlöten und langen Röcken, die schwan— 
kenden Gestalten. Fahr zu, daß wir dort auf „die 
Höih“ kommen. Hurra, hurra! Da liegst Du vor 
mir, Du einziges Dorf, „wo meine Wiege stand!“ 
Fahr zu, Bauer, sonst spring ich heraus und lauf 
Dir voraus; ich kann mich nimmer halten. Schau, 
rechts die Ruhebank! Soweit durften wir einst die 
Freunde begleiten. Jetzt links die Kirchhofhalle, 
rechts die Scheune, dann der „Gänsweiher“, der 
Rest des alten Grabens — und das Stoßen des 
Einspänners zeigt Dir, lieber Begleiter, daß Du 
vor den Toren unserer Heimat mit uns an— 
gekommen bist. 
Es war einst ein fester Ort, meine Heimat; 
dies beweist nicht allein das noch stehende Torhaus 
und die Mauer, die auf ansteigendem Boden sich rechts 
und links unmittelbar an das Tor anschließt. Wo 
Du zur Linken die schräg abfallenden Gemüsegärten, 
zur Rechten den Gänsweiher am Fuß der Mauer er— 
blickst, da lief einst um den streitbaren Markt auch
	        
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