auch wenn wir als Männer von ihnen reden, der
Eindruck, den wir als Knaben und Jünglinge für
den richtigen halten zu müssen glaubten. Der Vor—
wurf des Undankes aber, der gegen so manche Schilde—
rung aus der Jugendzeit erhoben wird, wenn sie
bei der Schule und den Lehrern angelangt ist, muß
jeden bedenklich, muß jeden besonders vorsichtig
machen, wenn er es unternimmt, von seinen Lehrern
zu erzählen. Darum habe ich auch meinen Schüler—
erinnerungen eine Ueberschrift gegeben, aus der jeder
Leser entnehmen soll, daß es mir fernliegt, über die
Männer zu Gericht sitzen zu wollen, die es — das
bekenne ich mit Freuden — alle gut mit mir gemeint
haben, nein, er soll nur sehen, daß ich eben auch teil
hatte an der Beobachtungsgabe, die der Jugend
ganz besonders eigen ist. Wem es aber gelungen
ist, in seiner Schulzeit diese allgemeine Gabe wie
der Knecht das ihm verliehene Pfund in seinem
Schweißtüchlein zu vergraben und es unbenützt nach
seinen Lehrjahren wieder zurückzugeben, der hat ein
Recht, über diese Silhouetten den Stab zu brechen.
Die ersten Eindrücke sind die bleibendsten.
Darum stehst Du mir noch so lebendig vor den Augen,
wenn Du den Berg heraufkamst aus Deiner engen
Gasse, gehüllt in den blauen „Burnus“ mit dem
schwarzen Pudelpelzkragen. Die Natur hatte Dein
Wachstum nicht weit gefördert, eine spätere Gene—
ration nannte Dich überhaupt nur den „Kleinen“.
Die Brille lief natürlich an, wenn Du hereinkamst,
sehen mußtest und wolltest Du uns doch auch. Das
machte keine Schwierigkeit, die Natur half Dir,
denn da Deine Nase in der umgekehrten Linie einer
Habichtsnase verlief, so entbehrte die Brille des
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