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rol durch seine Kriegsvölker betretten zu lassen,
so sind nun die Baiern die ersten, auf welche
der Schlag fällt, und ihre Faust muß sich dann
mit der feindlichen messen. Unmöglich kann man
übergehen, daß Frankreich, nur vor wenigen
Jahren, die gefürstete Grafschaft Tyrol für ein
unbedeutendes, unergiebiges Gebürgland erklär—
te. Nun hat sich die Sprache gewaltig geändert,
so, daß man glauben sollte, Baiern sei durch
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eines Königreichs anzunehmen. Ist es an dem,
daß Tyrol seinem Regenten nur eine mäßige
Summe einbringt, so hat das Königliche Haus
Baiern sich dieses Erwerbes wenig zu erfreuen.
Dieses Land sei aber noch so ergiebig, so erfor—
dern die starken Besatzungen in demselben, be—
trächtliche Summen, welche dem königlichen Ae—
rarium zur Last fallen. Freilich wird von einem
neuen Verkehr zwischen Baiern und Italien
viel vorgespiegelt, und man sagt Wunderdinge,
die aus dem Markt von Botzen künftig werden
sollen. Besonders tritt Venedig auf, woher das
Baierland, in kurzer Zeit, mit allen Produkten
der Levante und Italiens versehen zu werden,
sich Hoffnung zu machen habe. Welche Täu—
schungen! kaum hinreichend den Ungeweihten zu
blenden,