Dreizehntes Kapitel.
Raiser Kigmuno.
HNürnberg im Hussitenkrieg.
PFönig Albrecht II.
Kur Zeit, da König Ruprecht starb, haderten um den Stuhl
—9— Petri drei Päpste miteinander und verfluchten sich gegenseitig.
Nach Ruprechts Tod traten gleichzeitig auch drei gewählte Könige auf,
alle drei aus dem Hause Luxemburg, von denen jeder die Last auf
sich nehmen wollte, das hl. römische Reich deutscher Nation zu regieren.
Es waren dies König Wenzel, dessen Anhänger behaupteten, man
brauche überhaupt nicht zu wählen, da man ja in Wenzel noch einen
lebendigen Herrn habe; dessen Bruder, König Sigmund von Ungarn,
und der Vetter der beiden Brüder, der alte Markgraf Jobst von
Mähren. Die Kurstimme von Brandenburg wurde sowohl von
Sigmund, dem eigentlichen Besitzer der Mark, als von Markgraf
Jobst, weil ihm die Mark verpfändet war, in Anspruch genommen.
An dem vom Reichsprimas Erzbischof Johann von Mainz aus—
zeschriebenen Wahltag wählten Pfalz, Trier und der Burggraf von
Nürnberg als Bevollmächtigter Sigmunds auf dem Kirchhof, außen
am Chor der Bartholomäuskirche in Frankfurt, da der Mainzer Erz—
bischof die Kirchthüre verschlossen hielt, Sigmund zum römischen
König. Zehn Tage später, 1. Oktober 1410, wurde, nachdem Wenzel
gegen die Zusicherung des Titels: „älterer römischer König und
künftiger Kaiser“ die Hand zur Gegenwahl geboten, Markgraf Jobst
von Mähren mit 5 Stimmen gewählt. Schon rüsteten die beiden
neugewählten Könige zum Krieg, um sich' nötigenfalls die Krone zu
erkämpfen, da starb glücklicherweise Jobst von Mähren ohne Leibes—
erben. Wenzel entsagte zu Gunsten des Bruders, der alte Ränke—
schmied Erzbischof Johann von Mainz wurde durch große Zugeständnisse
gewonnen und so wurde denn durch eine neue Königswahl, 21. Juli
1411, die Einheit des Reichs wieder hergestellt. Das größte Ver—
dienst um Sigmunds Wahl hatte Burggraf Friedrich III. von Nürnberg
sich erworben, der damals schon dem immer geldbedürftigen Luxem—