Volltext: Die neue Zeit

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„Müßt Ihr denn fragen?“ 
„Aber natürlich!“ rief Joseph. 
Rösle zuckte geringschätzig die Achseln und ließ 
sich vom Zweig herab. „Ihr tut mir leid.“ Dann 
erkletterte sie gleich den Knaben die Mauer und 
stand nun, frei sich vom Fluß abhebend, über 
den Kindern. Die Knaben waren herabgesprungen. 
Da rief Mademoiselle den Kindern. Langsam 
erhoben sich die Mädchen; alle sahen bewundernd 
zu Rösle hinauf. 
„Ihr tut mir leid,“ spottete diese wieder. 
Die Kinder gingen still nebeneinander dem 
Hause zu. 
Joseph drehte sich noch einmal nach Rösle 
um, nach der Besitzerin von Schildkröten, Unken 
8 Salamandern. Da machte sie ihm eine lange 
ase. — 
Die Kinder saßen still beim Abendimbiß. Alle 
dachten an die verschlossenen Herrlichkeiten droben 
im Burggarten, und sie schämten sich vor Rösle, 
die so frei dahin und dorthin gehen konnte, ohne 
zu fragen. Sie schämten sich vor ihr und be— 
neideten sie darum, und leise keimte der Wunsch in 
jedem Kinderherzen, dies verbotene Paradies oben 
auf der Burg zu betreten und sei es auch ohne 
Erlaubnis. 
Ein Zufall sollte ihnen dazu verhelfen. Frau 
Josephine hatte einen Auftrag ihres Gatten für den 
Prokuristen Willmer. Die drei Kinder wurden ge— 
meinsam zur Stadt geschickt, ihn auszurichten. Sie 
wanderten friedlich durch das dunkle Tor der Burg. 
Als fie unter dem ersien vergitterten Luftloch an— 
kamen, blieben sie wie auf Kommando alle dreit 
stehen und sahen hinauf. Aber keiner sprach, und
	        
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