Volltext: Die neue Zeit

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Konrad folgte sofort seinem Beispiel. Nur 
Joseph blieb an einen Baumstamm gelehnt stehen 
und strich sich die feuchten wirren Haare aus der 
Stirn. 
„überhaupt bei uns oben auf der Burg!“ be— 
gann Rösle und wippte auf dem Ast. „Der 
Garten und die Mauern! Und all die Türme und 
Gefängnisse! Das müßtet Ihr nur einmal sehen!“ 
Christoph zuckte mit den Schultern. „Was 
wird da viel sein!“ er biß ein Ende des Holunder— 
zweiges ab. 
„Na, mehr als hier. Kommt nur einmal her—⸗ 
auf. Und Schildkröten — habt Ihr die vielleicht? 
Und den alten Lindenbaum und dann die eiserne 
Jungfrau! He? Habt Ihr die?“ 
Joseph ging zu Rösle und hielt den schwan⸗ 
kenden Ast fest. „Schildkröten hast Du?“ 
„Ja, und eine große Katze.“ 
„Bah, das ist doch nichts Besonderes,“ spottete 
Konrad. 
„O ja, eine solche, wie wir haben, schon, mit 
langen seidenen Haaren. Und dann im Brunnen 
haben wir Unken und Salamander —“ 
„Unken und Salamander!“ Joseph sah voller 
Interesse auf Rösle. 
„Ja, und in der Linde habe ich eine Schaukel. 
So hoch kann ich fliegen, bis in den Himmel.“ 
Aufmerksam lauschten die Kinder. 
„Ja, kommt nur einmal, ich zeig' Euch alles. 
Ganz oben im Turm das Gefängnis vom Eppelein 
und ganz unten im Keller die Jungfrau.“ 
„Ach, wir dürfen ja doch nicht,“ seufzte Annele 
in die erwartungsvolle Stille aller Wünsche hinein. 
„Wir dürfen ja doch nicht zu Euch.“
	        
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