Inhaltsverzeichnis: Die neue Zeit

AM ÔÑαα αα» 
—104 
— — 
„Denken Sie sich, Freund, die Zollpfähle ver⸗ 
schwunden, denken Sie sich Handelseinheit! Was 
könnte daraus wachsen, was müßte daraus wachsen! 
Sie sehen, meine Sinne, mein Lerneifer sind in 
London, mein Herz ist aber in der Heimat. 
„Noch bleibe ich hier. Vom Frühsommer merke 
ich wenig, wenn ich nicht auf die Auslagen der 
großen Magazine achte, die allerdings der Spiegel 
der Jahreszeiten sind. Diese Magazine! Auch ein 
Gebiet, das Bewunderung fordert.“ 
Las Feldmann solchen Brief, dann schüttelte 
er den Kopf und schalt Rottmann einen Utopisten. 
Er kannte ja all diese Gedanken, diese Wünsche des 
Freundes, er hatte sich auch schon von der noch 
schlummernden Kraft des Dampfes vorschwärmen 
lassen, aber so weitgehende Perspektiven, wie sie 
Rottmann zu sehen glaubte, schienen ihm doch idea⸗ 
listische Träume, nicht zu realisierende Phantasien. 
So wünschte er den Freund lebhaft zurück. Er 
sollte nicht zu großen Träumen sich hingeben, um 
brauchbar zu bleiben für die Aufgaben, die seiner 
in der Heimat harrten. 
Näher als das Niederrennen der Zollstationen 
lag die endliche Erfüllung der staatlichen Ver— 
sprechungen, die in jenen Tagen der Begeisterung 
gemacht worden waren. 
Die Umgestaltungen in dem Ministerium, die 
Rückgabe der Stiftungs- und Kommunalvermögen 
waren im Frühling erfolgt, und Feldmann wußte, 
daß es nicht mehr lange währen konnte, bis die 
Kommunalverfassung wieder eingeführt würde. In 
diesem Sinn schrieb er Rottmann: 
„Freund, hier öffnet sich Ihrem weiten Sinn 
und Ihrer Heimatliebe endlich der rechte Platz.“
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.