Behaimsche Wappen eingeschnitten war, ein Tert, den beide
streitenden Parteien zu ihren Gunsten auslegten, beweist
gar nichts. Wenn Dürer sich dagegen im Tagebuch der
Niederländischen Reise zweimal äußert: „Item hab dem
von Rogendorff sein Wappen auf Holz gerissen“ und „Ich
hab dem Staiber sein Wappen auf Holz gerissen“ so wird
man wohl nur an die Vorzeichnung auf den Stock und
aicht an das Schneiden in denselben denken dürfen. Der
Straßburger Grüninger unterscheidet in seiner Korrespondenz
mit Pirckhaymer genau zwischen, reißen“, worunter er das Zeich—
nen auf den Stock versteht und „schneiden“, was das Vertiefen
der Zeichnung ins Holz bedeutet.) Der bekannte englische
xylograph John Thompson hat die jetzt im Britich museum
befindlichen Stöcke der kleinen Passion genau untersucht und
erkannte in der Ausführung des Schnittes die Hände von
bier verschiedenen Arbeitern. Für die späteren Jahre kennen
wir die Namen der Künstler, welche Dürers Arbeiten ins
Holz brachten, so schnitt Hieronymns Resch die Stöcke der
Ehrenpforte, Wolfgang Resch die des Triumphwagens, viel—
leicht suchen wir auch mit Recht außer Springinklee die
Wolf und Hans Glaser', Guldenmund u. a. unter Dürers
Formschneidern?
Zum Vertrieb seines Verlages dürfte sich wohl Dürer
der glänzenden Verbindungen seines Paten Koberger bedient
haben und das wohl umso lieber als bei der großen Un—
icherheit der Straßen, die Gefahren und Schwierigkeiten des Ver⸗
triebes zumal für einen Anfänger ganz ungemein groß waren.
hase hat eine kleine Urkunde aus dem Jahre 1500 mitgeteilt, aus
der hervorgeht, daß Dürer einen Kolporteur Namens Jacob
Arnolt unter Zeugenschaft Anthoni Kobergers engagiert hat.
„Hans Arnolt, Maler, bekennt, nachdem
Albrecht Dürer, Jacoben Arnolt, seinen Bruder
aufgenommen habe, ihn mit Kunst auszuschicken.