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Papier von abweichender Bearbeitung, also aus verschiedenen
Fabriken herrührend, gedruckt wurde. Für die Underweysung
der Messung von 1525 sind fünf verschiedene Sorten Papier
verwandt worden, für die 4 Bücher menschlicher Proportion
drei und für den Unterricht zur Befestigung zwei. Das Papier,
welches Dürer am meisten gebraucht hat ist dasjenige,
welches als Wasserzeichen die hohe Krone trägt. Die hier
dargestellte Krone ähnelt in ihrer Form sehr der sogenannten
Hauskrone der Habsburger und da die kaiserlichen Insignien
seit 1424 in Nürnberg aufbewahrt wurden, darf man wohl
annehmen, daß dies Papier Nürnberger Fabrikat ist. Dazu
stimmt auch, daß Dürer mit dem Nürnberger Papier oder
wenigstens mit dem, das man in Nürnberg kaufen konnte,
sehr zufrieden war, schreibt er doch aus Venedig an Pirck—
heymer: „Item laßt mich wissen, was Papiers Ihr meint,
das ich kaufen soll. Wann ich weiß kein subtillers denn als
wir daheim kauft hand.“ Das Ries Papier (das Ries zu
20 Buch, das Buch zu 25 Bogen) kostete damals in Basel
befl., in Straßburg 51/fl. und die gleichen Preise werden
vohl für Nürnberg angenommen werden dürfen. — Dürer
unterscheidet beim Verkauf „Ganz-⸗Pögen“, „Halb-Pögen“
und „Virtels⸗Pögen“, er macht seine Berechnung also nach
der Größe des Papiers, nicht nach der Qualität seiner
Ware. Die Bögen enthielten eine große, zwei mittlere oder vier
kleine Platten. Den Untersuchungen, welche Max Lehrs in
der Kupferstichsammlung der Stadt Breslau ängestellt hat,
verdanken wir eine genauere Bekanntschaft mit Dürers
Einteilung, wenigstens für zwei Formate:
Kupferstiche.
a) „ganz Stück“
Papiergröße:
B. 28. Der verlorene Sohn 359: 277 mm
14. Die hl. Familie mit dem Schmetterling 357: 273,