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man gern zu Hans Sachsens Stücken. Unbedingt ist das der
größte Triumpf, den unser Altmeister feiern konnte; durch
nichts konnte er seine wahrhafte „poetische Sendung“ besser
beweisen, als durch diese Jugendfrische seiner Werke, die nach
vierhundert Jahren noch nichts eingebüßt haben von ihrer
einstigen Wucht zu wirken. Sogar als „Librettist“ musste der
Alte noch herhalten: sein Fastnachtspiel „Der todt man“ ist
in der Vertonung von Josef Forster wieder zu neuem Leben
erwacht. Das Stück wurde in der wiener Hofoper in den
letzten Jahren wiederholt aufgeführt.!)
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2.
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Es wäre noch ein Abschnitt über „Hans Sachs-Bild-
nisse“ beizufügen, denn „unter: die Kennzeichen der Hoch-
achtung“ sagt Ranisch a. a. O0. im sechsten Hauptstück: von
Hanns Sachsens Abbildungen nebst den Aufschriften und
Künstlern — „unter die Kennzeichen der Hochachtung, welche
man für seine Person bezeigte, rechne ich insonderheit, dass
berühmte Maler seiner Vaterstadt sich mit seiner Abbildung
beschäftigten, welche gar oft bald in Holzschnitten, bald in
Kupferstichen, teils einzeln, teils in ganzen Büchern heraus-
gekommen, ja auf die späte Nachwelt erhalten worden ist.“
In der Tat, eine Abhandlung über „Hans Sachs im Andenken
der Nachwelt“ wäre unvollständig, wenn dieses Kapitel fehlte.
Da nun aber Eichler a. a. 0. S. 27—30 bereits das Nötige über
diese Hans Sachs-Bildnisse bringt, sei es mir gestattet, hier
nur diese Hinweisung hinzusetzen. Als Beispiel aus der neueren
Zeit mag erwähnt werden, dass auch Wilhelm Kaulbach
(1804—74) in seinem Gemälde „Die Reformation“ Hans Sachs
verewigt hat.
ı) Eichler a. a. 0. 5. 228