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Wiederholtzist unsere Anstalt für steuerpflichtig erklärt und zu Leistungen an
Staat und Gemeinde herangezogen worden. Nach eingehender Darlegung der Ver—
hältnisse und unter nachdrücklichster Betonung des Umstandes, daß die Stiftung nur
der Unterstützung von Witwen und Waisen dient und auf Verwaltung nichts ver—
ausgabt, wurde 1885 völlige Steuerfreiheit gewährt.
Das Vermögen der Pestalozzistiftung war nach Ablauf des 40. Rechnungs
jahres auf 34723,98 M gestiegen; aber auch die Ansprüche an dieselbe waren
wesentlich höhere geworden. Wiederholte Anträge aus der Reihe der Mitglieder
auf Erhöhung der Bezüge einer Witwe, bezw. eines Waisenstammes, veranlaßte die
Vorstandschaft, das Kassawesen auf seine rechnerische Grundlage hin prüfen zu
lassen und um Vornahme dieser Arbeit einen Fachmann anzugehen, der sich nach
dieser Richtung hin des besten Rufes erfreut. Das Prüfungsergebnis war ein der—
getig günstiges, daß Vorstandschaft und Mitalieder beruhigt in die Zukunft blicken
onnten.
Im 40. Jahre des Bestehens der Anstalt, am 12. Januar 1886, war die
Mitgliederzahl auf 105 angewachsen, 28 Witwen, bezw. Waisenstämme erfreuten
sich der Unterstützung. Das Vermögen belief sich auf 34723,98 M, und als die
50. Rechnung abgeschlossen wurde, verfügten wir über ein Kapital von 70321,95 M
bei einem Mitgliederstand von 168 und von 31 2u unterstützenden Witwen (bezw.
Waisenstämmen).
Am 12. Januar 1893 erhöhte man die jährliche Unterstützungssumme auf 72 AM.
Die Rechnung des 53. Vereinsjahres, das am 31. Dezember 1888 endete,
weist ein Vermögen von 80096,55 M nach. Der Verein zählte am Schlusse dieses
Jahres 182 Mitglieder; 32 Mitglieder (bezw. Waisenstämme) erhielten Unterstützung.
n d Januar 1899 konnte man die jährliche Unterstüßungssumme auf 84
erhöhen.
In den letzten Jahren wurden auch an die Pestalozzistiftungen Erlangen und
Fürth Unterstützungsbeiträge abgeführt, weil in den Volksschulen beider Städte
unser Lesebuch benützt wird.
Uberblicken wir den Zeitraum von der Gründung unserer Wohlthätigkeits—
anstalt bis zum heutigen Tage, so müssen wir mit Dank gegen Gott anerkennen,
daß über derselben stets der Glücksstern geleuchtet hat. Einträchtig und opferwillig
wirkten alle Mitglieder zusammen, daß die Stiftung wuchs und gedieh.
Zum Schlusse sei auch noch der edlen Spender und Stifter gedacht, die uns
durch wiederholte Gaben und Vermächtnisse in kleineren und größeren Beträgen er—
freuten und es uns mit ermöglichten, unseres Amtes in so wohlthätiger Weise
walten zu können. Mögen ihnen die vielen Worte, ja oft Thränen des Dankes
der unterstützten Witwen und Waisen reicher Lohn sein für die gewährte Wohlthat!
Möchte sich unsere Anstalt auch fernerhin des Wohlwollens unserer verehrlichen
Mitbürger erfreuen und unsere Wohlfahrtsbestrebungen stets reiche Unterstützung
finden r die Pestalozzistiftung, wie bisher, so auch in Zukunft blühe, wachse
und gedeihe!
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