J.
Die Augustiner
Kirche.
In frůhelter Zeit, ehe noch Nürnberg erweitert worden war, hatten die Augustiner Mönche,
ue Anee lann in Kloster nebst der Kirche vor der Stadt und zwar auf dem Orte wo jetzt
er Gasthof zum goldnen Stern stehet, woselbst sie bis 1265 blieben, i
abgebrannt seyn soll. eben, in welchem Jahre dieses Kloster
Noch in demselben Jahre bauten die? Moͤnche ihr Kloster mit Bewilligung des Rathes, in der
Stadt selbst, am Weinmarkt wieder Kuf, wogegen aber das Capitel zu Bamberg prolestirte, was
ihm Pabst Clemens in einer Bulle verwies und dem Capitel befahl, es solle dem Augustinerorden
lein Hinderniß weiter in den Weg legen, sondern ihm ein Bethaus nebst andern nöthigen Gebaͤuden,
an dem rechtmäßig erworbenen Platze Pauen lassen. Bischoff Berthold zu Bamberg bestätigte
endlich 1275 alle Freiheiten des Ordens ünd trug den beiden Pfarreien zu Nürnberg auf, denselben
zu beschützen.
Die Kirche dieses Klosters welche in dem Munde des Volkes auch Schusterkirche hieß, wahr—⸗
scheinlich wegen der ehemals an dieselbe angebauten Schusterläden, wurde wie sie hier abgebildet ist
im Jahre 1479 zu bauen angefangen, 1484 am Samstag vor Dionystustag vollendet und am Sam⸗
stag vor St. Veit feierlich eingeweiht.
Die Arbeiter welche diese Kirche erbauten, waren der Steinmetz Hans Beer, der Zimmermeister
Leonhard Küfner und der Dachdeckermeister Andreas.
Wolfgang Vollbrecht der letzte Prior des Augustinerklosters, machte 1524 den Anfang
zur Reformation, indem er die Messe, Jahrtäge und das salve regina abschafftez man fing nun
an, deutsch zu lesen und zu singen und den Layen das Abendmahl in beiderlei Gestalt zu reichen,