Volltext: Prinzregent Luitpold

Villepion. 
Das war bei Villepion in der Beauce. 
Da brach auf die Bayern das Wetter los, 
Bei Villepion in Schnee und Eis 
Umklammert der Feind sie in weitem Kreis, 
Und der Tod aus tausend Rohren kracht. 
O, eile dich, Sonne, brich ein, o Nacht! 
Wohl findet die Bayernkugel ihr Ziel, 
Doch der Feind ist brav, und der Feinde sind viel 
Nun wälzt sich’s heran, nun wird es gar! 
Halt aus, Du wackere Bayernschar, 
Halt aus! — Es geht nicht! — Sie müssen zurück. 
Auf Messers Schneide das Schlachtenglück! 
Da rasselt’s heran, drei Batterie’n, 
Die haben Tod und Verderben gespie’n. 
>»Brav Kanoniere!« Der Feind — er hält! 
‚Hurrah! Hurrah! Noch ist unser das Feld!« 
Ja, euer, die ihr zerschmettert ruht 
Bei Geschütz und Rofs in eurem Blut! 
Was lebt, das weicht vom Flügel dort, 
Ein zerschossen Häuflein schleppt sich’s fort, 
Hat keck noch gerettet, ein Wunder zu schau'n. 
Ein verlassen Geschütz aus des Feindes Klau’n; 
Und weiter mäht der Schnitter Tod, 
Die zweite Batt’rie, sie weicht der Not. 
Nun ist er allein, der Hauptmann dort, 
Die Flanke blofs, die Schützen fort, 
Er blickt hinein in den Schlachtengraus: 
»Und geh'n wir zu grund — ich halte aus!« 
Da! — »»Meldung: der Feind von der Flanke kommt!«« 
‚Die Flügelgeschütze halb rechts!« — Das frommt. 
Und: »»Meldung: Plänkler dort drüben links!«« 
‚Mit Kartätschen geladen!« Schon harren des Winks 
Die braven Jungen. — Es war auch Zeit! 
Und: »»Meldung: das dritte Geschütz ist verbleit.«« 
»Wir feuern mit fünfen.« — Blitz und Schlag' 
Das fünfte Geschütz verstümmelt lag. 
Verstümmelt sinken die Kanonier’; 
Wer richtet die letzen Geschütze, die vier- 
Offizier am Geschütz und gemeiner Mann, 
So haben vereint sie den Dienst gethan. 
Und vor dem Geschütz, es geh, wie’s geh, 
Liegt niedergeduckt, wie die Hühner im Schnee. 
Eine Kompagnie vom Leibregiment, 
Bei dem Kühnen zu harren bis ans End.
	        
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