Metadaten: Adam Krafft und die Künstler seiner Zeit

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besiter in der Brüch) genannt (Litt. 7. 290). Dieser ist nicht mit 
unserem Adam Krafft identisch, wie an einer Stelle behauptet wurde 
denn dieses Haus in der Brüch verkaufte 1492 Margarethe — 
offenbar Ulrichs Gattin (Litt. 9. 103). Ulrich Krafft mußte also 
storben sein, da er nicht erwähnt wird. 
4. 
Da man schon im Jahre 1462 von einer Thätigkeit Adam Kraffts 
in Nürnberg wissen will, soll gleich auf die Frage, ob er in Be— 
ziehung zur Frauenkirche steht, eingegangen werden. Neudörffer zählt 
unter Kraffts Werken „das zierliche Meßwerk am Gehäuß der Vesper— 
hilder an unser Frauensaal am Markt“,?) also an der Frauenkirche, 
auf, ohne eine Zeit anzugeben. Spätere Schriftsteller, so auch Murr, 
setzen diese Arbeit in das Jahr 1462; aus welchem Grunde und mit 
welchem Rechte, vermag ich nicht zu sagen. 1361 war die Kirche?), die 
an Stelle der 1354 abgebrochenen Judenschule erbaut wurde, vollendet. 
Auf der Eingangshalle, in die ein Mittel- und zwei Seitenportale 
führen, war eine Plattform, von der Kaiser Karl IV. seinem Sohne 
Wenzel die Reichskleinodien zeigen ließ. Auf diese Plattform wurde im 
Jahre 1411 ein kleines Kapellchen „der Michaelschor“ gesetzt.) Daran 
befand sich, wie Müllner in seinen Annalen bemerkt, ein Uhrwerk.*) Urkund— 
lich ist beglaubigt, daß 1806 — 1509 ein neues Uhrwerk, „das Männlein— 
laufen“) genannt, von dem Schlossermeister Jörg Heuß, wie man es heute 
noch sieht, angefertigt ist, nur daß die alten von Meister Lindenast, dem 
Freunde Kraffts, in Kupfer getriebenen Figuren durch hölzerne ersetzt 
sind. Am 3. Mai 1506 wurde das Uhrwerk dem Meister Jörg Heuß, 
) Prüg (Brüch) oder Schindanger, seit 1679 Johannisgasse benannt, ist die, in 
welche man oberhalb St. Lorenzen zwischen dem Lorenzgraben und der Peunt— 
gasse gegen Morgen hingeht. Früher lag sie außerhalb der Stadt (Wegweiser 
für Fremde in Nürnberg von Christow Conrad Nopitsch). 
) Lochners Neudörffer-Ausgabe. 
so529) Am (. August 185 begonnen. 
) In den „Nürnbergischen Künstlern“ wird nach einer alten Nachricht an— 
gegeben, daß 1411 der Michaelschor an dieser Kirche ingleichen das gülden Thür— 
lein, dazu 19 Centner Zinn gekommen sind, gebaut wurde. 
) Wenn der Michaelschor erst 1411 gebaut ist, kann 1861, wie er beifügt, 
dieses Uhrwerk noch nicht daran gewesen sein. Nach der Chronik war von Anfang 
an eine Uhr an der Kirche. 
6) Das Männleinlaufen hat davon seinen Namen, weil vor dem thronenden 
Kaiser beim Schlagen der Mittagsstunde die 7 Kurfürsten herumgingen.
	        
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