Volltext: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

44 
von Zesen in seinem hochdeutschen gelikon ge⸗ 
geben hat, getreulich beobachtet, und auch wohl 
zu Zarsdoͤrfers poetischem Trichter ihre Zuflucht 
genommen. So steht sie zwischen der schlesischen 
Schule und der nuͤrnberger Spielkunst in der 
Mitte, aber der letzteren und Zesen doch noch einen 
Schritt naͤher als Gryphius, der in der zweiten 
Auflage seiner Sonette zeigt, daß er ebenfalls 
von dem Gruͤnder der deutschgesinnten Genossen— 
schaft zu lernen nicht verschmaͤht hat. Aber nicht id 
nur deutsche Buͤcher gelangten nach Burg Seissenegg. 
Auch wenn die erwaͤhnte Trauerrede nicht aus— 
druͤcklich ihre Sprachkenntnis ruͤhmen wuͤrde, 
haͤtten wir in der an die tuͤrkische Siegessaͤule 
angeschlossenen uͤbersetzung des „Glaubens⸗ 18 
triumphs“ des Bartas, wie an den kleinen Er⸗ 
laͤuterungen italienischer Sprichwoͤrter und Sen— 
tenzen, die sich in den Gedichten finden, einen 
deutlichen Beweis fuͤr die eingehende Bes chaͤftigung, 
die Catharina Regina hierauf verwandt hat. 20 
Zudem ist die moͤglichst vollkommene Beherrschung 
der fremden Sprachen in damaliger Zeit fuͤr die 
Mitglieder hoher adeliger Familien s elbstverstaͤnd⸗ 
lich. Die Werke des Bartas in zierlichen, kleinen 
Ausgaben gedruckt, sind Catharinens Lieblinge ⸗— 
gewesen. Dafuͤr hat sie die ganze Schaͤferliteratur, 
die ihrem Innern nichts zu bieten vermochte, bei—⸗ 
seite gelegt. Ihrem Leseeifer sind Petrarcas
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.