Metadaten: Die neue Zeit

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Rottmann erfuhr am nächsten Morgen von 
Roses Abzug. Der Turmwart war hinuntergestiegen, 
um es zu melden. 
Rottmann hatte seinem Kind ein großes Opfer 
gebracht. Gern hätte er aber noch mehr für sie 
getan, wäre sie nur aus ihrer Stumpfheit zu er— 
wecken gewesen. 
Die Heimkehr Christophs aus England war in 
den nächsten Wochen zu erwarten und bald würde 
auch Joseph seinen Pariser Aufenthalt beenden; — 
wie würden sie ihre Schwester verändert finden! 
Christoph, der zwei Jahre der Heimat fern war, 
und Joseph, der sie als glückselig Liebende ver— 
lassen hatte. — 
Der alte Bock, der sich grollend ob der sich 
immer mehr ausbreitenden Volksaufklärung in sein 
Pfarrhaus zurückgezogen hatte und der nur selten 
mehr zu Rottmanns den Weg fand, machte sich auf, 
Anne zu besuchen. 
Er scheute zwar die einst so geliebten Abend— 
—I 
lange der Geist der Aufklärung und des Unglaubens 
um. So behauptete er wenigstens, trotzdem oft ein 
Stadtpfarrer unter Rottmanns Gästen war und 
trotzdem Rottmann allgemein als ein frommer Christ 
galt. Aber jetzt hatte er von dem Unglück gehört, 
das sein Beichtkind betroffen, und so mußte er in 
das Rottmannsche Haus gehen. 
Aber auch vor ihm ließ sich Anne nicht sehen, 
alles Zureden Josephines half nichts, sie eilte in 
ihr Zimmer und schob den kleinen Riegel vor. 
Selbst den Freunden am runden Tisch blieb sie 
wochenlang fern. 
Wie die Eltern unter ihrer Scheu und Unzu—
	        
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