Volltext: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

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„Gedruckt zu Franckfurt am Mayn, durch Peter Schmidt, in verlegung 
Sigmundt Feyerabendts, Im Jar M. D. LNXXILI“ Der Theologe Jakob 
Schopper war in Biberach am 1. November 1545 geboren, er starb 
als Rektor der Akademie zu Altdorf am 12. September 1616. Sein 
Heimatland Württemberg ist immer ein kräftiger Nührboden gewesen 
für eine gesunde Anerkennung des Wertvollen in Hans Sachsens 
Werken und den Ort, wo er seine Tätigkeit beschloß, haben wir 
bereits im Nachleben des Hans Sachs berühren müssen. Schopper 
stellt in seiner „Chorographia“ bei einer Vergleichung der deutschen 
und der welschen Sprache als Hauptförderer der ersteren neben 
„den Teutschen Ciceronem, D. Martin Luthern Seligen“, den Nürn- 
berger Meistersänger: „Deßgleichen ist Hans Sachs von Nürenberg 
zu unser zeit der Teutsche Virgilius gewesen, welcher allerley 
schöne Historien auß der H. Schrifft und andern Weltlichen Seri- 
benten in schöne, zierliche und wollautende Verß oder Reimen 
gebracht, und etlich Bücher mit Reimen an tag geben hat.“1 An 
den aus Württemberg stammenden Gelehrten Jakob Schopper reihen 
sich im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zwei andere Württem- 
berger, beide Pfarrerssöhne, beide grundverschieden in ihrem Wesen, 
beide neben ihrem Amte Dichter, als solche verschiedene Richtungen 
einschlagend, aber übereinstimmend in dem, was uns an ihnen hier 
zunächst anzieht. Der eine, Johann Valentin Andreae, wurde am 
17. August 1586 zu Herrenberg geboren und starb am 27. Juni 1654 
zu Stuttgart, der andere, Jakob Vogel, wurde 1584 zu Kornwest- 
heim geboren, sein Todesjahr ist nicht bekannt. Der wetterharte, im 
größten Unglück stets unverzagte Theologe Andreae, der seine reiche 
literarische Bildung durch Reisen nach Italien und Frankreich erweitert 
hatte, stand auch zu Nürnberg in einiger Beziehung. Er kannte es 
aus eigener Anschauung, hatte daselbst Freunde und sollte einmal 
auch einen Ruf dahin annehmen. Andreae, dem später Herder seine 
Aufmerksamkeit zuwandte, war eine tief veranlagte Natur, in seinem 
lateinischen Schauspiel „Turbo“ hat er als ein Vorläufer Goethes ein 
Faustisches Problem angepackt.? Im Jahre 1619 ließ er sein Werk 
1 Chorographia 2. T., 2. Kap., S. 254. Im Druck steht „Teusche“. 
2 Vgl. Erich Schmidt, Zur Vorgeschichte des Goetheschen Faust, im 
Goethe-Jahrbuch 4, Frankfurt a. M., 1883, S. 127—140. Das Buch von Johann 
Philipp Glökler, Johann Valentin Andreä. Ein Lebensbild. Stuttgart, 1886. 
ist. wie der Verfasser selbst angibt. für das evangelische Haus bestimmt.
	        
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