Inhaltsverzeichnis: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (1. Band)

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Einleitung‘ 
sich Eugen IV. schliefslich herbeiliefs, seinen Frieden mit ihm zu machen 
und ihn am Pfingstsonntag 1433 in St. Peter zu krönen. Nürnbergs Ge- 
sandte gingen damals bei Hofe ein und aus; denn der venezlanische Krieg, 
der zeitweise zu einer allgemeinen Handelssperre gegen die Lagunenstadt 
führte, berührte seine Interessen auf das empfindlichste, und ‚überdies liefs 
die Kaiserkrönung eine Neubestätigung seiner wichtigsten Privilegien 
wünschenswert erscheinen. 
Von Rom zog Siegmund nach Basel, um dort den endgiltigen Friedens- 
schlufs zwischen Papst und Konzil zu vermitteln und die in seiner Ab- 
wesenheit begonnenen Verhandlungen mit den Hussiten zu Ende zu 
führen. Krsteres gelang noch im Laufe des folgenden Jahres. Die Ketzer 
machten ihm mehr Schwierigkeiten; doch waren sie schon bei weitem 
nicht mehr so gefährlich wie zwei Jahre zuvor; denn seit dem Abschlufs 
der Kompaktaten rifs der Hader unter ihnen nicht mehr ab. Es kam so 
weit, dafs, während Prokop mit seinen radikalen Anhängern die deutsche, 
von Nürnberg thatkräftig unterstützte Stadt Pilsen belagerte, der böhmisch- 
mährische Adel im Bunde mit der gleichfalls deutschen Altstadt Prag ein 
Heer ins Feld stellte, um der taboritischen Anarchie ein Ende zu machen. 
Die Rettung Pilsens, die Schlacht bei Böhmisch-Brod und der Tod Prokops 
setzten ım Mai 1434 der national-czechischen Bewegung ein Ziel. Die 
theologischen Streitfragen, welche noch übrig blieben, wurden durch 
direkte Verhandlungen zwischen dem Kaiser und den Böhmen bis 1436 
wenigstens äufserlich beigelegt und im August dieses Jahres konnte Sieg- 
mund wieder als anerkannter Herr in Prag einziehen. Noch ehe es ihm 
aber gelungen war, das aufgeregte Land vollkommen zu beruhigen, ereilte 
ihn im Dezember 1437 in Znaim der Tod. Zu seinem Nachfolger er- 
wählten die in Frankfurt versammelten Kurfürsten, nachdem sie zuvor den 
Streit um die sächsische Kurwürde für Friedrich von Meilen entschieden 
hatten, den Schwiegersohn des Verstorbenen, Herzog Albrecht von Öster- 
reich, der sofort das Werk der Pacifikation Böhmens, da wo es sein Vor- 
gänger liegen gelassen hatte, wieder aufnahm. Ihm zuliebe rüstete 
Nürnberg 1438 noch einmal ein Kontingent gegen die Hussiten aus, das 
dem Könige bis Prag und weiter bis nach Breslau folgte. Von hier aus 
gedachte Albrecht die Polen zu bekämpfen, in welchen die gegen ihn ge- 
richtete böhmische Opposition einen Rückhalt gefunden hatte. Aber ehe 
er seinen Plan noch ausführen konnte, riefen ihn die Angriffe Murads II. 
nach Ungarn ab, wo in den sumpfigen Niederungen der Theifs und der 
Donau ein Ruhranfall dem Leben des thatkräftigen Mannes ein frühes 
Ende bereitete, 
Kurz vor seinem Tode waren die Armagnacs, das in den langen 
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