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Hans Sachs: Drei Fastnachtspiele.
Da ist allein an dir der Fehl?,
Wie das täglich an dir erscheint.
Das Weib:
Mein Mann, wann bist du mir denn feind?
Sag' mir dafür auch den rechten Grund,
Daß ich mich davor hüten kunnt?,
Auf daß du mich stets hättest lieb.
Der Mann:
Darauf ich dir kurze Antwort gib:
Wenn du thuest wider meinen Willen,
Offentlich oder in der Stillen,
Schau, so fängt meine Feindschaft an.
Das Weib:
Ach, so sag' mir, herzlieber Mann,
Was thu' ich denn, das dir nicht gefällt?
Der Mann:
O, solche Dinge sind ganz ungezählt,
Mit Worten und Werken über Tage
Von dir leide ich harte Plage.
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Das Weib:
Ach, lieber Mann, sag' an, womit?
Der Mann:
Ei, kannst du das erraten nit?
Du bist in dem Haushalte träg
Und hältst mich unehrlich und leg?
Bist zornig, boshafter Art,
Hältst mir allzeit Widerpart
Und willst gar allezeit recht han?,
Als sei ich Weib und du der Mann.
Schau, dein so großer Unverstand
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Daran bist du allein schuld.
Könnte.
Niedrig.
Haben.