Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

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durchgemacht und gehört zu den lieblichsten Punkten unserer Landschaft 
Reizend war Unterbürg noch am Anfans dieses Jahrhunderts dn den 
Schmuck eines prachtvollen Eichenwaldes. Als derselbe nach einem Besit 
wechsel (828) durch Fällung seiner Bäume verschwunden war, veröffent— 
lichte eine Nürnberger Heilung übher den von der ganzen Umgebung 
erlitteuen Verlust einen förmlichen Trauergesang. 
Näher bei Laufamholz als die Untere — liegt Pegnitz aufwärts die 
MOberbürg 
ein gar stattliches Besitztum, das Dank der von den Besitzern aufgewandten 
Sorgfalt bis auf unsere Tage in unverminderter Unmut und Pracht nach 
Uußen wie im Innern sich erhalten hat. Ehedem mit einem wasser 
gefüllten, nunmehr aber trockengelegten Graben umgeben, liegt der Edelsitz 
inmitten saftiger Wiesen und ist von Nürnberg aus in U'2 Stunden 
bequem zu erreichen. 
Haupt- und Nebengebäude, sowie ein anmutiger Park sind von einer 
juadratischen Mauer eingeschlossen, durch welche 3 Thore in das geräumige 
Innere führen. 
Seine Entstehung dürfte dieses Schloß der längst ausgestorbenen 
— DO— 
mit dieser Familie bezw. im Besitze derselben ins Licht der Geschichte 
tritt und andrerseits die Zeit, in der dies der Fall ist — 1372 kam es 
nach einem Reichslehensbrief Karl IV. an Ulrich Groland — ungefähr 
die ist, in welcher der zu Macht und Reichtum gelangende Patrizierstand 
begonnen hatte, sich auch außerhalb der Stadt anzukaufen und wohnhaft 
zu machen. 
Am 16. März 14879 verpflichteten sich Niclas und Peter Groland 
ihr Haus „zum obern Pürgsleins, als das mit Gräben, Wassern und 
Tüllen und anderm umfangen ist“, gegebenen Falles nur an Nürnberger 
Bürger zu verkaufen, was Niclas Groland am 27. Mai 1516 wiederholte. 
Noch 10 Jahre später sollen die Groland im Besitze des Gutes sich 
befunden haben und bemerken die délic. topogeogr. Norib, hiezu, es sei 
von ihnen kurz zuvor ein steinern Haus dahin gebaut worden, „welches 
zuvor noch ein hölzern war.“ Von dem zuletzt genannten Niclas 
Groland brachte es Hans Buchner an sich und verschrieb anno 1539 am 
8. Angust in üblicher Weise darauf die Oeffnung. Nach einem im 
Schloßarchiv vorhandenen Kaufbrief folgte auf Hans Buchner 1542 
Bonaventura Furtenbach. Ob jedoch auch der im Jahre 1549 in den 
Kathsverlässen erscheinende Jäörg Raiger, von dem es Vort heißt, daß er 
zu der „oberen Bürg baute“, ein Besitzer war, können wir mangels 
anderer Unhaltspunkte nicht behaupten, wohl aber wird Stefan Kandlert 
zum Jahre 1557 gelegentlich der Reversierung im Besitze erwähnt. 1581 
erhielt Wolf Ehinger mit gerichtlicher Exekufion wider Georgen Wandler, 
der Rechten Doctorn, den halben Theil an diesem Sitz und kaufte am 
3. November 1587 vom Nürnberger Rathe die andere Haäͤlfte um 2o00o fR 
Micht wie Müllners XV. Relation vorgiebt 1482. 
x) Der Name wird auch Kauler und Khanler geschrieben.
	        
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