Objekt: Farbrezepte, Ablässe der Kirchen Roms – Nürnberg, STN, Cent. VI, 89

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Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Sag' mir auch wahr, daß ich's verstehe, 
Wirns bei der Buhlschaft mir ergehe. 
Der Zigeuner sieht ihm in die Hand und spricht: 
Hast eine Buhlschaft oder sieben, 
Die dich am Narrenseil umtrieben, 
Dich hielten allesamt zum Narren. 
Der Knecht spricht: 
Wenn das wahr, will ich nicht harren. 
Sag', welcher ich am liebsten wäre. 
Der Zigeuner spricht: 
Das ist im Stall die graue Mähre, 
Der du tagtäglich giebst zu fressen. 
Der Bauernknecht spricht: 
Kannst du mit Worten nicht ermessen, 
Womit ich geh' tagtäglich um? 
Der Zigeuner spricht: 
Bist unbescheiden, toll und dumm, 
Du tanzest gern, verstehst nicht Scherz, 
Du haderst gern und hast kein Herz, 
Durchschwärmst das Dorf die ganze Nacht, 
Hast Milchkeller schon aufgemacht 
uͤnd trankest Rahm, daß dich nicht dürste, 
Du stiehlst auch gerne Röselwürste?) 
Und haft am Kirchtag einer Frauen 
Die Hände frevelnd abgehauen, 
Daß ihr die Stümpf' am Gürtel hingen. 
Die Magd spricht: 
Kunz, laß noch mehr die Amsel singen! 
Der Bauernknecht spricht: 
Mich dünkt, der Teufel spricht aus dir! 
Nun hast du wohl geweissagt mir, 
Ich möchte dich nicht weiter fragen. 
1P Rotwürste.
	        
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