10. Festversammlungen 3 X
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„— Martin Luther ihr helles Lied erklingen lassen, das
den neuen Tag offenbart und die falsche Weide enthüllt.
Die Wittenbergische Nachtigall war das hohe Lied der
Reformation, das überall einen Sturm der Begeisterung hervor—
rief. Aus aller Herzen gesprochen von einem der Wenigen,
die die Sprache der Herzen und des Volkes kennen, ging es
wieder zu Herzen. Durch seine allgemein verständliche und
eindringliche Sprache machte es die neue Lehre der großen
Masse des Volkes erst mundgerecht und leistete ihr mehr Vor—
schub als so und so viel Predigten. Es bildete die allgemeine
Lektüre, woran sich jedermann erbaute und erfreute, weil
darin so klar und anschaulich dargelegt war, was damals alle
Welt bewegte.
Der Befestigung der neuen Lehre, der Abwehr der An—
griffe, welche sie für alle Schäden der Zeit verantwortlich
machten, dem Kampf gegen das üble Gebahren der Excen—
trischen in der jungen Kirche dienten dann seine oft mit
beißendem Witz und herrlichem Humor gewürzten Prosadialoge,
die Lessing einmal als ein ganz besonderes Monument in der
Reformationsgeschichte bezeichnet. Gerade in diesen Dialogen
zeigt sich der weite Blick, womit der Dichter die Situation
auffaßt, die Kunst der Anlage, die ihn das Wesentliche her—
vorheben heißt, die Kraft der Dialektik und seine staunens—
werte Kenntnis der Schrift. Aber' es erfreut uns nicht minder
die einfache Natürlichkeit und Volkstümlichkeit des Vortrags,
das Maßvolle, das in so wohlthuender Weise besonders in
den letzten Dialogen hervortritt, und seine Wahrheitsliebe, die
ihm den Blick für die Mängel auch bei den Evangelischen nicht
geraubt hat. Sein Blick ist überhaupt weit und eindringend, sein
Sinu nüchtern und verständig, sein Urteil klar und gereift. Die
politischen wie religiösen Vorgänge seiner Zeit verfolgt er
mit aufmerksamem Auge und mißt sie mit dem warmen
Herzen des Patrioten. An seiner Vaterstadt zunächst hängt
er mit allen Fasern seines Wesens. Sie verherrlicht er als“
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