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schichte ist ihre kulturhistorische Seite insofern, als sich
mit dem Meistersang mitten aus einem sittlich versunkenen
Zeitalter ein, wenn auch poesiearmes und künstlerisch
mageres, so doch von wackerstem, naiv-biederem Sinn ge—
borenes und erfülltes Streben nach geistiger, sittlich un—
anstößiger Tätigkeit erhob. Es trägt überall die Zeichen
und Merkmale ehrsamer, bürgerlicher Tüchtigkeit, Sitten—
reinheit und ehrfurchtsvoller Anhänglichkeit an das von
den Vätern überlieferte an sich. Merkwürdig ist dabei, daß die
Pfleger des Meistersanges vorwiegend der neuen re—
formatorischen Kirchenlehre zugetan waren; und wenn
der Meistersang selbst auch, wie oben gesagt, das Re—
formationszeitalter nicht überdauerte, so haben seine
Ubungen und Erzeugnisse doch ihr bescheidenes Teil zur
Ausbreitung der LCutherischen Ideen beigetragen.
Aus dem erkältenden Bamkreise dieser nüchternen
Regelkunst flieht auch unser Hans Sachs immer und
immer wieder hinaus. Mit klugem und sinnendem
Auge betrachtet er den Kreis der irdischen Dinge,
Realist durch und durch, gewinnt er Allem Reiz
ab; bürgerliches, kirchliches und politisches Ceben regt
ihn an, befeuert ihn, zwingt ihm die Feder in
die Hand! Dieser Doppelstellung, die er als Meister—
singer und freier, jeder Gilde spottender Dichter ein—
nahm, blieb er sich wohl bewußt, und in lobenswerter Selbst⸗
kritik verbot er die Drucklegung seiner zahllosen, fein
säuberlich und zierlich in Quartanten niedergeschriebenen
Meistersänge, während er seine Gedichte und Schwänke
in Einzeldrucken und Gesamtausgaben in alle Welt hin—
ausgehen ließ.
So dichtete und lebte er in länger als vierzigjähriger
glücklicher Ehe, bis ihm am 27. März 1560 seine treue
Gefährtin durch den Tod entrissen wurde; auch seine
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