A
Ferner beträgt
die Anziehung Hg und Hg pro Flächeneinheit
Hg >» Hg »
296: 00
296-000
592.00
die Anziehung Hg zu KCl pro Flächeneinheit 211.00
KCI » Hg » » 79.00
290.00
und stimmt also auch hier der rechnerische Befund mit den Thatsachen
überein, so dafs der Obersatz der Benetzbarkeit als richtig zu betrachten ist.
In Bezug auf die Anziehungsberechnung pro Flächeneinheit soll noch
folgende Überlegung Erwähnung finden. Auf der Flächeneinheit kommen
je 12 Wasserteilchen mit 7 3 Chlorkaliumteilchen in Berührung. Um deren
gegenseitige Anziehung zu ermitteln, darf man nun nicht ohne weiteres
die Anziehung der Einzelteilchen mit der jeweils auf der Normalfläche
vorhandenen Teilchenanzahl multiplizieren, sondern es mufs stets die gröfsere
Anzahl für beide Anziehungen verwendet werden, denn jedes der 7:3 Chlor-
kaliumteilchen übt auf die ihm zunächstliegenden Wasserteilchen eine,
seinem Gewichte und der Entfernung der Mittelpunkte entsprechende,
Anziehung aus. Auf diese Art wird jedes Wasserteilchen mit dem be-
stimmten Anziehungsmoment, das Chlorkalium auf Wasser ausübt, angezogen
und auf der Flächeneinheit erfolgt dieser Vorgang entsprechend der Zahl
der Wasserteilchen zwölf mal.
Der umgekehrte Fall aber tritt bei der Berechnung der vom Wasser
ausgeübten Anziehung ein, denn hier bestimmt man das Anziehungsmoment
für jedes der zwölf Wasserteilchen, gegenüber einem Chlorkaliumteilchen,
so dafs sich auf der Flächeneinheit ebenfalls wieder das zwölffache An-
ziehungsmoment des einzelnen Wasserteilchens als Anziehung ergibt.
Diese Ansicht über Benetzbarkeit zeigt auch sofort, warum ein fein
pulverisierter Körper von benetzenden Flüssigkeiten nicht sofort benetzt
werden kann. Es liegt eben die Flüssigkeitsoberfläche nur auf einem
kleinen Teil der Gesamtfläche des Pulvers auf und wird an solchen Stellen
auch wirklich Benetzung erfolgen, an den übrigen aber bleibt die Ober-
fläche unverändert und verhindert das Eindringen der Flüssigkeit zwischen
die Festkörperteilchen.
Benetzung ist nun eine unerläfsliche Vorbedingung für die Lösung
eines Körpers und damit ist diese abhängig von einem Anziehungs-
vorgang zwischen den Teilchen. Nichts liegt aber näher, als auch den
Lösungsvorgang selbst auf Gravitation der Teilchen zurückzuführen. So
lange ein fester, aber löslicher Körper nur von Luft umgeben ist, besitzt
er aufser an seiner Auflagestelle unveränderte Oberflächenspannung und
es mangelt daher seinen Teilchen die Fähigkeit. sich unabhängig von
einander zu bewegen.