Volltext: Hans Sachs und die Reformation

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Adam Puschmann (15532-1560) aus Görlitz, sein 
Schüler, der (wie unten bemerkt) in Augsburg zum 
zünftigen Meistersinger gemacht worden war, erzählt 
darüber in einem, zu Ehren und zum Gedächtnis seines 
Meisters gedichteten Liede: 
Als er nun thete wandern 
Von einer Stat zur andern, 
Er hin gen Münchn kam 
Da sang er auch mit lobesam 
Und fing auch an zu tichten, 
Thet sich gar fleißig richten 
Nach der Tabulatur, 
Die man auch braucht zu Nürnberg pur. 
Nach abermaliger fünfjähriger Wanderschaft, die ihn 
über Koblenz, Aachen, durch Westfalen (Osnabrück), 
Niedersachsen (Cübeck) und Sachsen (Erfurt und Leipzig) 
führte, kehrte er 1515 in seine Vaterstadt zurück, wo er sein 
erstes Spruchgedicht „Von Lorenzo und Lisabetha“ ver— 
faßte. Er wurde Meister und führte, da es ihm seine 
Mittel gestatteten, am X. September 1519 die siebzehn⸗ 
jährige Kunigund (oder Katharina) Creutzer heim, 
Tochter des Peter Creutzer zu Wendelstein am Berg. 
Als Hochzeitsgeschenk überwies der alte Sachs dem jungen 
Paar ein eigenes Haus, in dem es der frischgebackene 
Meister und Ehemann bald zu einem gewissen Wohlstand 
brachte und neben Pfriem und Ahle täglich zur Feder 
griff. Denn nach Edm. Goetze beläuft sich die Zahl 
seiner Werke auf 4420 Meistergesänge und 1785 Spruch⸗ 
gedichte, im ganzen also 6205 Werke, von denen freilich 
viele nicht besonders umfangreich waren, die ihn aber 
doch mit Cope de Vega vergleichen lassen, wie es 
Gervinus tut, wenn er sagt: „Es ist etwas Reizendes 
um ein Talent, das sich leichtfertig nach allen Seiten 
hin entwickeln will, das überall mit Sicherheit und Naive—
	        
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