Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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nicht und geriet daher in dieselben Fehler, die in Frankreich gemacht 
vorden waren. 
Ein großer Mißgriff war es zunächst, daß man die Existenz der 
bestehenden städtischen Anstalten mit einem Federstrich vernichtete. 
Man wollte die Subsistenzmittel der höheren Bürgerschulen zur Er— 
richtung der Gewerbschulen verwenden, um auf möglichst billige Weise 
diese Anstalten ins Leben zu rufen. Ohne Bedenken nahm man den 
Kommunen ihre mit großen Opfern und Kosten errichteten Lehranstalten, 
die lokalen Bedürfnissen dienten, und verwendete die städtischen Mittel für 
die neuen Anstalten. Die Folge davon war, daß man den einzelnen 
Städten Zugeständnisse machen mußte, die sich nicht erfüllen ließen. 
Wenn irgend je, so war damals der Zeitpunkt, die technischen 
Schulen aus Staatsmitteln zu errichten, da Kreis- und Landtage 
von dem Bedürfnis derselben zu sehr überzeugt waren, als daß sie 
der Realisierung des Königlichen Willens Widerstand entgegengesetzt 
hätten. So aber griff man zu künstlichen Auskunftsmitteln und erschwerte 
die Existenzbedingungen der jungen Schöpfungen. 
Ein Übelstand war es sodann, daß man den Gewerbschulen 
eine zu breite Basis gab und die Vorbildung für die verschiedensten 
und entgegengesetztesten Berufsarten in diese Anstalten verlegte und 
Schüler mit den verschiedenartigsten Kenntnissen in eine Schule zu— 
sammenwarf. Volksschüler und Schüler, welche die Lateinschule ab— 
solviert hatten, Lehrlinge und Gesellen sollten in den Gewerbschulen 
Aufnahme finden. Eine solche Vereinigung ungleichartiger Altersstufen 
und Bildungsgrade birgt aber eine Gefahr in sich, welche für den— 
Bestand einer Schule höchst verderblich ist, da die Schüler einander 
leicht feindlich gegenübertreten, und der Klassenhaß bereits in der 
Schule seine Wurzeln schlägt; denn die Laufbahn, die dem einen 
Schüler mit besserer Vorbildung sich bietet und dem andern, der mit 
jenem auf der gleichen Schulbank sitzt, verschlossen ist, erregt unwill— 
kürlich den Neid in den jugendlichen Gemütern und erzeugt eine Bitter— 
keit, welche die gesellschaftlichen Zustände vergiften muß. 
Indem man die verschiedensten Elemente in die Gewerbschulen 
aufnahm, wollte man auch den lokalen Interessen Rechnung tragen. 
Die Verhandlungen mit Nürnberg zeigten aber, wie unmöglich es sei, 
allen Bedürfnissen einer Stadt mit einer Anstalt gerecht zu werden. 
Ein sehr gefährliches und gewagtes Experiment war endlich die An— 
ordnung, daß die Schüler der landwirtschaftlichen und Gewerbschulen, 
welche das Absolutorium der Lateinschule besaßen, den Unterricht in 
den sogen. Realien, in der Religion, Geschichte (allgem. und bayer.),
	        
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