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Neuntes Rapitel.
Wie zu Nürnberg der Aufruhr ausbricht, Eppelein die Hand mit im
Spiele hat, was Schreckliches d'raus erfolgt, und wie sich Eppelein
zuletzt am Volke rächt.
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Der Kaiser Ludwig war unfern von München auf
die Schweinsjagd geritten. Da traf ihn der Schlag, oder
war's Gift, ich weiß es nicht. Kurz, er mußte vom Roß
und starb. Der liebe Gott wird ihn wohl leichter vom
Banne gelöst und ihm das ewige Leben beschieden haben,
als der Papst. Er war ja ein trefflicher Herr, und
mußte viel leiden. Requiescat in pace!
Weil nun der Ludwig tot war, vermeinte der Ca—
rolus, nun könne kein anderer Herr und Kaiser sein,
denn er. Die Bayerischen wollten aber nichts davon
wissen, und boten die Krone dem englischen Eduard. Und
weil der sagte, er hab' selbst zu viel Krieg und Streit,
kamen sie an Friedrich, der war Landgraf von Thüringen
und Kaiser Ludwig's Eidam.
Nun wollte der Friedrich auch nicht und sagte, er
habe das Podagra. 's war aber nicht das Podagra,
sondern der Carolus hatte ihm zehntausend Mark Silber
verehrt, d'rum ließ er die Krone fahren. Jetzt hetzten
wieder Die auf des Carolus Seite im Brandenburg'schen
gegen Haus Bayern, bis dasselbe zuletzt den Grafen
Günther von Schwarzburg zu Frankfurt als Gegenkaiser
durchsetzte. Waren also nunmehr zwei Kaiser da, der
Carolus und der Günther; und jetzt brach der Lärm erst
aufs neue los, und ging alles in zwei Hälften. Sonder—
lich aber zu Nürnberg. Da standen die Oberen auf des
Carolus Seite, das Volk aber beim Günther.
Nun war aber das Volk auch sonst schon grimmig
und verzweifelt. Denn seit mehr Zeit wütete der schwarze
Tod in den deutschen Landen, dazu viel andere Krankheit,