„Nachdem der allmächtige Gott, unjer barmbherziger Vater,
es auserjehen, Daß fein nüßlidher, beftändiger, der cHriftlidhen
Lehre und den Geboten gemäßer Friede zwijdhen der Iöhlihen
Krone zu Polen und uns, auch unjern Landen und Leuten
hätte aufgenommen und erhalten werden mögen, als daß wir
den Orden, von Menjchen erdichtet und aufgeworfen, abgelegt
und aus unjern Landen ein Fürftenthum gemacht, welches wir
aber für unfere Derfon allein weder berathihlagt oder angefan-
gen, fondern auf tägliches Anhalten und Bitten unferer Lande
und Leute, Derer von der Ritter] haft und auch Derer, die mit
und neben ung das Regiment in den Landen Preußen geführt,
Hırgenommen und vollendet haben, die uns au mit ihrem
oielfältigen Crempel endlidh dahin gereizt, daß wir OHriftlicher
Rehre nach unfer Leben zu ändern gedacht und uns mit ihrem
Rath in einen andern Orden, der von dem Herrn jelbft einz
gefegt und jedermanın gemein und ehrlich ift, begeben: fügen
darauf Euch zu wiffen, daß uns Der durchlauchtige, großmäch=
tige Fürft und Herr, Herr Friedrich zu Dänemark, der Wenden
und Gothen König, erwählter. König zu Morwegen u. |. Ww.,
die Durchlauchtige, hochgeborene Fürftin, Fräulein Dorothea aus
Königlidem Stamme zu Dänemark, Herzogin zu Schleswig,
Holftein, Normarn und der Ditmarfen, feine ältefte Tochter
zu unfjerem ehelihen Gemahl verfprohen und die Heimfhidung
derfelben auf nächftfolgenden Zag Iohannis Baptiftä ernannt
hat, Derhalben ift unfere gnädige und günftlihe Bitte, Ihr
wollet auf genannte Zeit zu Königsberg, foldhe unjere Freude
zu ehren und zu mehren, Cuch mit uns fröhlidH machen, un:
angejehen, daß der Weg etwas ferne und lang, dieweil unfere
Gnade, Freundfhaft und SGutmeinung gegen Euch auch nicht
furz ift. Weollet uns aud (wo e8 fi allo zutragen würde)
gegen andere Eurer Freunde, die von Städten, entichuldigen,
daß wir fie zu foldhen unferm Beilager und Freude nicht bes
cufen, welches nicht allein von wegen der Ferne des Weges
und Der Kürze der angefeßten Zeit der Heim{hidung, fondern
auch aus merflicden andern Urlachen unterlaffen worden, wie