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Sagte Jäcklein: „Ich werd' es nicht thun. Ihr
habt nichts gethan an den Juden, das Volk aber ist ge—
wesen bethört und betrogen von ihm, daß es ist auͤs—
gebrochen in Wut und hat vernichtet mein armes Volk.
Nun was soll ich mich da rächen an Euerem Volk?
Hat es doch Gott schon gestraft, daß es ist worden ge—
demütigt! Der Eppeleiu aber ist nicht gestraft, und
ich will sein der Mann, der ist Gottes Werkzeug, daß
der Mann geht zu Grund, so hat gefrevelt an Goͤtt und
der ganzen Welt!“
Drauf entgegnete der Bürgermeister: „Jäcklein,
wenn das wahr ist, so wär's gut. Du hast uns wohi
viel Jahre Schaden gethan, aber du hast dich als mutiger
Mann bewiesen. Wir wollen dir glauben. Also sei frei
und sieh' zu, wie du dein Wort lösest.“
Jäcklein aber sagte: Es wird kommen die Zeit, da
ich halte mein Wort. Jetzt aber will ich thun, was ich
kann, daß Eppelein nicht mehr komm' in Euere Stadt,
weil ich Euch die nenne, bei denen er hat gefunden
Schutz. Da mögt Ihr gleich sehen, ob ich Euͤch bin treu.“
Erfuhr nun der Rat Eppelein's heimliche Freunde.
Denen wurden in der Stille der Nacht die Häuser
umzingelt, und kaum gelang's etlichen, zu entfuͤehen.
Keiner aber wußte, daß Jäcklein am Leben sei und sie
verraten habe.
Der war nun bald hier, bald dort über Land, um
zu ergründen, was Eppelein vorhabe, kam stets zur
Nachtszeit zu den Ratsherren zurück und sagte ein um's
anderemal: „Noch nicht!“
Nun war wieder eine Nacht und Jäcklein hatte ver—
sprochen zu kommen. Er kam aber nicht. Auch nicht
die zweite, dritte Nacht, und auch die vierte nicht.
Da wurde viel Besorgnis wach.
Da 's Morgen war, traten die Ratsherren alle
zusammen und schüttelten die Köpfe, einer um den
andern.
Da vernahmen sie von ferne dumpf Rumoren und
Schreien. Das kam näher und näher. In Strömen
drängte sich das Volk heran, wild tobend und zauchzend,